Streit mit Stiftung Warentest Behörde nimmt Aroma-Probe bei Ritter-Sport-Lieferanten

Holzminden · Jetzt wird es amtlich: In den Schokoladen-Streit um Aromastoffe zwischen der Stiftung Warentest sowie Ritter Sport und Symrise haben sich jetzt die Behörden eingeschaltet.

 So entstehen bei Symrise Aromen.

So entstehen bei Symrise Aromen.

Foto: dpa, Peter Steffen

Der Streit um einen Aromastoff in Schokolade der Marke Ritter Sport geht in die nächste Runde. Der Hersteller Ritter erwirkte beim Landgericht München eine einstweilige Verfügung gegen die Behauptung der Stiftung Warentest, das Unternehmen habe den "chemisch hergestellten Aromastoff" Piperonal verwendet. Dagegen werde die Stiftung Widerspruch einlegen, sagte Warentest-Sprecherin Heike van Laak am Montag in Berlin. Die Lebensmittelüberwachung des niedersächsischen Landkreises Holzminden nahm beim Hersteller Symrise Proben des umstrittenen Stoffes.

In der Auseinandersetzung geht es um die Frage, ob es sich bei Piperonal um ein natürliches Aroma handelt oder nicht. Symrise lieferte Ritter diesen Stoff für dessen Nussschokolade. Die Warentester stießen in der Schokolade auf Piperonal, das anders als auf der Packung angegeben nicht "natürlich" sei. Dies sei irreführend, was zum Testurteil "mangelhaft" führte. Dagegen wehren sich Ritter und Symrise.

Grund für die Probeentnahme in Holzminden sei ein Amtshilfeersuchen des Landkreises Böblingen, sagte eine Sprecherin des Landkreises. Darüber hatten der SWR und "Handelsblatt Online" berichtet. In Waldenbuch (Kreis Böblingen) hat Ritter Sport seinen Sitz. Die Probe werde in einem spezialisierten Institut untersucht.
Wann ein Ergebnis vorliegt sei offen.

Vor Gericht gab Symrise die eidesstattliche Versicherung ab, das Aroma sei natürlichen Ursprungs. Dabei legte das Unternehmen auch sein Herstellverfahren offen. Piperonal komme unter anderem in Pflanzen wie Pfeffer oder Dill vor. Die Stiftung Warentest will die Untersuchungsreihe nicht wiederholen, wie vom Symrise gefordert. "Ein neuer Test ist nicht geplant", sagte van Laak.

(dpa)
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