Umsatz um über 60 Prozent steigern Bayer plant Wachstumsoffensive in Asien

Shanghai · Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer plant eine Wachstumsoffensive in Asien. "Wir wollen unseren Umsatz in der Region Asien bis 2015 um mehr als 60 Prozent steigern", kündigte Konzernchef Marijn Dekkers anlässlich der Eröffnung einer neuen Großanlage zur Kunststoffproduktion bei Shanghai an.

Erste Bayer-Hauptversammlung mit Marijn Dekkers an der Spitze
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Schon 2015 will der Konzern dort einen Umsatz von deutlich über elf Milliarden Euro erwirtschaften. Davon sollen allein sechs Milliarden Euro auf China, Taiwan und Hongkong entfallen.

Fast auf den Tag genau ein Jahr nach der Ankündigung des Bayer-Vorstandsvorsitzenden, weltweit 4.500 Stellen - davon 1.700 in Deutschland - abzubauen und einen Großteil der Einsparungen in den wachstumsstarken Schwellenländern zu investieren, zog der Manager eine positive Zwischenbilanz seiner Bemühungen.

Während Europa unter der Euro-Krise stöhnt, wächst der Konzern vor allem in China mit Riesenschritten. Wichtigster Wachstumsträger ist dabei die Kunststoffsparte, die von der Bedeutung des Landes als Werkbank der Welt profitiert. Auf sie entfallen derzeit fast 60 Prozent der Umsätze des Konzerns in China.

Tausende neue Arbeitsplätze in Asien

Doch große Wachstumshoffnungen setzt der Konzern für die Zukunft auch in die Pharmasparte. Denn wegen des rasch steigenden Durchschnittsalters und den veränderten Lebensbedingungen leiden immer mehr Chinesen unter Alters- und Zivilisationskrankheiten wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Problemen. Gleichzeitig kommen dank der Reformen der chinesischen Staatsführung immer mehr Chinesen in den Genuss einer Krankenversicherung.

Dabei kommt Bayer zugute, dass das Unternehmen mit seinen Pharmaprodukten seit langem auf dem chinesischen Markt präsent ist und dort über eine wesentlich stärkere Marktposition verfügt als weltweit. Schon heute ist Bayer das viertgrößte pharmazeutische Unternehmen im Land und glänzt mit zweistelligen Wachstumsraten.

Ein Ende des Wachstums ist nicht in Sicht. Schließlich ist Bayer bislang mit seine Pharmaprodukten nur in den wichtigsten Zentren des Landes präsent. Welches Potenzial hier schlummert, macht eine einzige Zahl deutlich: China hat 193 Städte mit mehr als einer Million Einwohner. Und auch mit seinen Pflanzenschutzprodukten will der Konzern angesichts des chinesischen Bedarfs nach höheren Agrarerträgen punkten.

Doch auch in anderen Regionen Asiens will der Konzern wachsen. In Indien soll sich der Bayer-Umsatz bis 2015 auf rund eine Milliarde Euro verdoppeln. Und sogar im krisengeschüttelten Japan will der Konzern seine Umsätze von knapp zwei Milliarden auf rund 2,4 Milliarden Euro steigern. Während Bayer in Deutschland Stellen streicht, soll sich die Zahl der Beschäftigen in Asien bis 2015 von 24.000 auf über 30.000 erhöhen.

(DAPD)
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