Chemiekonzern BASF will gentechnisch veränderte Kartoffeln testen

Ludwigshafen · Die Gentechnik-Tochter des Chemiekonzerns BASF will trotz der Verlagerung ihres Sitzes in die USA in Europa gentechnisch veränderte Kartoffeln testen. In diesem Jahr gebe es in Deutschland, Schweden und den Niederlanden insgesamt Feldversuche mit drei Sorten, für die bereits EU-Genehmigungsverfahren liefen, kündigte das Chemieunternehmen am Donnerstag in Ludwigshafen an.

Die Knollen sollen entweder gegen die Kraut- und Knollenfäule resistent sein oder nur die Stärkeart Amylopektin zur industriellen Nutzung bilden. Die gesamte Anbaufläche soll weniger als ein Hektar groß sein. Die deutsche Anbaufläche liegt in Sachsen-Anhalt.

Der Konzern, der vor allem wegen der Gen-Kartoffel "Amflora" immer wieder in die Kritik geraten war, hatte im Januar angekündigt, dass er den europäischen Markt für Pflanzenbiotechnologie weitgehend aufgibt - und den Sitz seines Tochterunternehmens für die sogenannte grüne Gentechnik von Limburgerhof bei Ludwigshafen in die USA verlegt. In weiten Teilen Europas fehle noch immer die Akzeptanz bei der Mehrheit der Verbraucher, Landwirte und Politiker für die Pflanzenbiotechnologie, hieß es zur Begründung. Um sich aber alle Möglichkeiten offen zu halten, würden laufende Zulassungsanträge weiterverfolgt, teilte die BASF am Donnerstag mit.

(dpa)
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