EU-Beschlüsse zum Klimaschutz BASF drohen über 100 Millionen Euro Kosten

Ludwigshafen (RPO). Die jüngsten Beschlüsse der Europäischen Union (EU) zum Klimaschutz sind nach Ansicht von BASF-Chef Jürgen Hambrecht eine Gefahr für die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie-Unternehmen.

Fakten über den Chemiekonzern BASF
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Foto: ddp

Hambrecht sagte der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" laut Vorabbericht, viele europäische Unternehmen hätten "nicht die nötige Klarheit für längerfristige Investitionen erhalten". Allein für die BASF drohe ein dreistelliger Millionen-Euro-Betrag an zusätzlichen Kosten durch die EU-Beschlüsse.

Die 27 Staats- und Regierungschefs hatten sich am Freitag vor einer Woche in Brüssel nach monatelangem Ringen auf die Umsetzung der 2007 vereinbarten Klimaschutzziele geeinigt. Die EU bekräftigte unter anderem das Ziel, bis 2020 die CO2-Emissionen um 20 Prozent zu senken und den Anteil an erneuerbaren Energien im gleichen Zeitraum auf 20 Prozent anzuheben. Mit Blick auf die Wirtschaftskrise vereinbarte der Gipfel allerdings eine langsamere, schrittweise Umsetzung des Handels mit Verschmutzungsrechten. Dies war bei Umweltpolitikern und -verbänden auf Kritik gestoßen.

Hambrecht unterstrich hingegen, es könne "keine Rede davon" sein, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) "vor der Industrie eingeknickt ist". Das Gegenteil sei der Fall. Die Industrie brauche "klare und einfache Regeln" für den Handel mit Emissionszertifikaten, dazu habe aber "der politische Wille gefehlt". Der Chef des weltweit größten Chemiekonzerns fügte hinzu, "dem Weltklima hilft ein europäischer, ökologisch getriebener Sonderweg auch nicht".

(DDP)
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