Höherer Beitragssatz gefordert Barmer GEK erwägt Zusatzbeitrag

Ulm (RPO). Die größte deutsche Krankenkasse, die Barmer GEK, erwägt die Erhebung eines Zusatzbeitrags. "In diesem Jahr hängt es davon ab, ob weitere Kostensenkungsmaßnahmen wirksam werden, beispielsweise im Arzneimittelbereich", sagte die Vorstandsvorsitzende der Barmer GEK, Birgit Fischer, in einem Interview.

Fischer sagte der "Südwest Presse", die Lage müsse von Monat zu Monat neu beurteilt werden. Fischer kritisierte, die Finanzierung über den Zusatzbeitrag sei politisch gewollt. "Aber die Politiker bekennen sich nicht dazu, sondern behaupten, ein Zusatzbeitrag liege an der Unwirtschaftlichkeit der Kassen."

Angesichts des drohenden Defizits aller gesetzlichen Kassen von bis zu 15 Milliarden Euro im nächsten Jahr forderte Fischer, eine Erhöhung des allgemeinen Beitragssatzes schon 2011. Ansonsten würden bald alle Kassen durchschnittlich 20 bis 23 Euro im Monat zusätzlich verlangen müssen. "Man kann die Probleme nicht nur über die Zusatzbeiträge lösen und damit einseitig den Versicherten aufladen."

Die Barmer GEK war Anfang dieses Jahres durch die Fusion der Barmer und der Gmünder Ersatzkasse (GEK) entstanden. Sie hat mehr als acht Millionen Versicherte, seit Jahresbeginn gewann sie 150.000 neue Versicherte hinzu. Fischer führte dies "zu einem großen Teil" darauf zurück, dass ihre Kasse bislang keinen Zusatzbeitrag erhebt.

(AFP/das)
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