Bundesbank-Vorstand Bankerboni sind unpassend

Berlin (RPO). Die Bundesbank appelliert an die Banken, ihre Gewinne nicht als Boni oder Dividenden auszuschütten. Bundesbank-Vorstand Hans-Helmut Kotz sagte in einem Interview: "Alles was in Richtung Ausschüttung geht, mithin nicht der Stärkung der Eigenkapitalbasis dient, passt nicht in das zu erwartende Umfeld. Es passt nicht, weil es nicht der Finanzstabilität dient."

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Foto: AP

Nach der Krise müssten die Banken "ihre Gewinne dazu nutzen, sich wetterfest zu machen", sagte Kotz dem "Tagesspiegel". Er leitet das Ressort Finanzmarktstabilität der Bundesbank und den Finanzmarktausschuss der OECD.

Mit Blick auf den Milliardengewinn der Deutschen Bank im vergangenen Jahr sagte Kotz, die Bundesbank störe sich nicht an auskömmlichen Gewinnen. Er fügte hinzu: "Das gilt vor allem, wenn sie aus Leistungen erwachsen, die den Kunden dienen. Nur Kreditinstitute mit angemessenen Erträgen können die Wirtschaft ordentlich finanzieren."

Kotz wandte sich aber gegen zu hohe Ziele: "Banken, die Renditen nach Steuern im deutlich zweistelligen Bereich anstreben, müssen mehr Schulden machen und höhere Risiken eingehen. Das geht im Mittel und auf Dauer nicht gut." Derzeit profitierten die Banken besonders von den Stützungsmaßnahmen der Regierungen und den bewusst niedrig gehaltenen Leitzinsen.

(DDP/felt)
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