Preiserhöhung Bahn will Schalter-Gebühr nachbessern

Berlin (RPO). Wenn sich Bahnkunden ab dem Fahrplanwechsel, 14. Dezember, eine Fahrkarte am Schalter kaufen möchten, sollten sie durchschnittlich 3,9 Prozent mehr dafür zahlen. An diesem Plan kam viel Kritik auf. Die Deutsche Bahn hat nun die Service-Gebühr verteidigt, aber zugleich Nachbesserungen angekündigt.

Bahn erhöht die Preise: Was teurer wird
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Foto: RP/Endermann

"Wir finden, dass wir das sehr kommod gemacht haben", sagte der Vorstandsvorsitzende Hartmut Mehdorn in Berlin. Der Bahn-Chef verwies zur Begründung auf die enorm gestiegenen Energiekosten. In diesem Zusammenhang schloss er eine weitere Preisrunde im Dezember 2009 nicht aus.

Zugleich wies Mehdorn Kritik am geplanten sogenannten Bedienzuschlag von 2,50 Euro zurück, den die Bahn künftig für den Fahrkartenkauf am Schalter berechnen will. Nur noch 40 Prozent der Kunden kauften ihre Tickets am Schalter. Viele von ihnen könnten auch Automaten benutzen. Der neue "Bedienzuschlag" soll die Schließung von Schaltern verhindern und zu kürzeren Wartezeiten führen.

Allerdings kündigte die Bahn Nachbesserungen beim Bedienzuschlag an. So sollen Inhaber der Bahn-Card 50 für Senioren von der Gebühr ausgenommen werden. Dies sei auch für die geplante Bahn-Card 25 für Senioren geplant. Behinderte sollen zudem bereits ab einem Behinderungsgrad von 50 Prozent und nicht erst ab 70 Prozent vom Zuschlag befreit werden.

Einen Zusammenhang zwischen Fahrpreiserhöhungen und Bedienzuschlag mit dem geplanten Börsengang im Herbst gibt es Mehdorn zufolge nicht. "Es hat überhaupt nichts mit dem Börsengang zu tun. Ich frage mich immer, wie Menschen da einen Zusammenhang herstellen können", sagte Mehdorn. Politiker und Verbraucherschützer hatten sowohl die Preiserhöhungen als auch die neue Extra-Gebühr in den vergangenen Wochen scharf kritisiert.

Bahn will Lärmschutz

Bei der Finanzierung in Deutschland droht Streit zwischen der Bahn und ihrem Eigentümer. Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee hatte noch in der vergangenen Woche die Bahn aufgefordert, einen Beitrag aus ihrem Anteil der Privatisierungserlöse aufzubringen, während Mehdorn genau dasselbe von der Bundesregierung forderte.

(afp)
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