Unternehmen will Eurotunnel nutzen Bahn an Verbindung nach London interessiert

London (RPO). Während in Deutschland der Tarifstreit mit den Lokführern tobt, wendet sich die Deutsche Bahn neuen Zielen im Ausland zu. So könnte für das Unternehmen die Nutzung des Ärmelkanaltunnels interessant sein, um eine Verbindung nach London anzubieten.

Die Strecke sei "sehr attraktiv und hat Zukunft", sagte eine Bahnsprecherin am Donnerstag in Berlin. Gemeinsam mit dem Partner Eurostar sei es daher Ziel der Bahn, den Marktanteil der Schiene auf der Verbindung nach London zu steigern. Die britische Zeitung "Times" hatte berichtet, die Bahn habe für eine ICE-Verbindung nach London bereits die Genehmigung für die Nutzung des Eurotunnels unter dem Ärmelkanal beantragt. Dies sei nicht der Fall, sagte die Bahnsprecherin.

Bei einer Direktverbindung würde ein ICE von Köln nach London vier Stunden, von Frankfurt am Main nach London knapp fünf Stunden brauchen, wie die "Times" schrieb. Heute braucht ein Bahnkunde von Köln in die britische Hauptstadt laut DB etwa sechs Stunden, da er in Brüssel in den Eurostar umsteigen muss.

Der Eurostar ist zur Zeit der einzige Zug, der durch den Eurotunnel fährt. Die britisch-französische Betreibergesellschaft des Tunnels, im Sommer der Pleite entronnen, ist dem Bericht der "Times" zufolge aber stark daran interessiert, das Verkehrsaufkommen und damit die Nutzungsgebühren im Eurotunnel zu erhöhen.

Ein Problem ist dem Bericht zufolge allerdings, dass die DB-Hochgeschwindigkeitszüge nicht die strikten Sicherheitsanforderungen im Tunnel erfüllten. Über eine mögliche Lockerung der Vorschriften müsse die dafür zuständige zwischenstaatliche Kommission entscheiden.

(afp2)
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