Vergütungssystem in der Kritik Bafin kritisiert zu hohe Boni bei Deutscher Bank

Berlin · Die Zuwendungen für Spitzenbanker sind offenbar immer noch zu hoch: Die Finanzaufsicht BaFin hat einem Magazinbericht zufolge das Vergütungssystem der Deutschen Bank gerügt.

Die Baustellen der Deutschen Bank
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Die BaFin habe kritisiert, dass die Boni der Spitzenmanager zu hoch seien und deshalb vor allem die Investmentbanker weiterhin zu risikoreichen Geschäften animierten, berichtete die "Wirtschaftswoche" am Wochenende unter Berufung auf Kreise der Deutschen Bank.

BaFin-Bankenaufseherin Frauke Menke liste zahlreiche, zum Teil gravierende Mängel bei der Entlohnung auf. Der Aufsichtsrat solle dringend seiner Pflicht nachkommen, das Vergütungssystem der Gesetzeslage anzupassen, fordere Menke. Auch andere Banken hätten ähnliche Rügen erhalten, berichtete das Magazin. Die Deutsche Bank und die BaFin lehnten eine Stellungnahme ab.

Von diesem Jahr an dürfen die leistungsabhängigen Sonderzahlungen in der Europäischen Union (EU) nur die Höhe des Festgehaltes erreichen. Nur mit Zustimmung der Hauptversammlung dürfen die Boni doppelt so hoch wie das Grundgehalt sein. In den vergangenen Jahren bekamen hochrangige Investmentbanker und andere wichtige Kollegen zum Teil mehr als das Fünffache ihres Fixgehalts, wie aus Daten der Geldhäuser und Berechnungen von Reuters hervorgeht.

Die BaFin will am Montag das Ergebnis ihrer Sonderprüfung der Gehaltsstrukturen bei deutschen Großbanken der Öffentlichkeit vorstellen. Das Ergebnis der Prüfung, die vergangenes Jahr vorgenommen wurde, sei "schlecht" bis "desolat" ausgefallen, berichtete das Magazin unter Berufung auf Finanzkreise. Kaum eine Bank habe den Test ohne Beanstandungen gemeistert. Die neue Regelung gilt allerdings erst für Boni, die für 2014 gezahlt werden.

(REU)
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