Weitere Interessenten, die in den Wochen zuvor an die Öffentlichkeit gegangen seien, seien hingegen nicht in der Lage gewesen, konkrete Finanzierungspläne und Finanzierungsnachweise zu erbringen, kritisierte Prager. Öffentlich verkündete Visionen seien dafür kein Ersatz: "Im Interesse der Gläubiger verlangt das Insolvenzrecht einen sehr sorgsamen Umgang mit den verbliebenen Vermögenswerten, und für den Insolvenzverwalter zählen die Fakten."

Der Insolvenzverwalter hatte seit Oktober weit über 100 Interessenten gesprochen und mit mehr als 30 auch intensiver verhandelt, ohne nach eigenen Angaben jedoch ein einziges nennenswertes Kaufangebot erhalten zu haben: "Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass der Markt gegen BenQ Mobile entschieden hat." Daher werde er nun den Prozess zur Verwertung der einzelnen Vermögensteile einleiten, sagte Prager. Mit dem Verwertungserlös könne man die ausstehenden Forderungen der Mitarbeiter und Lieferanten zumindest teilweise befriedigen.

Nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens am 1. Januar dieses Jahres hatte Prager mit dem Betriebsrat einen Interessensausgleich vereinbart, der die Schließung des Betriebs und die Einrichtung von zwei Transfergesellschaften für die Mitarbeiter in München und Kamp-Lintfort zur Folge hatte. Insgesamt 2.305 Mitarbeiter waren zu Jahresbeginn in die Transfergesellschaften gewechselt.