Trotz Euro-Schuldenkrise Aufschwung in Deutschland setzt sich auch 2012 fort

Berlin (RPO). Der starke Aufschwung in Deutschland hält nach Einschätzung der OECD ungeachtet der Schuldenkrise in Europa bis ins kommende Jahr an. Die Wirtschaftsleistung werde 2012 um 2,3 Prozent zulegen, nach einem kräftigen Plus von 3,4 Prozent in diesem Jahr, sagte die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Mittwoch voraus.

Damit wächst die deutsche Wirtschaft auch im dritten Jahr nach der schwersten Rezession seit dem zweiten Weltkrieg für ihre Verhältnisse sehr stark. Die OECD ist damit optimistischer als noch im November. "Die Wirtschaft setzt ihre robuste Erholung fort", schrieben die Experten.

Getrieben wird nach Einschätzung der OECD der Aufschwung zunehmend von der Binnennachfrage. 2012 kämen zwei Drittel des Wachstums aus dem Inland. Dabei spielten die Investitionen der Firmen die wichtigste Rolle: Die Unternehmen stockten ihre Kapazitäten auf, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden.

Doch auch die Aussichten für den privaten Konsum seien günstig, vor allem dann, wenn die Inflation wie erwartet an Schärfe verliere. Die gute Lage am Arbeitsmarkt lasse dabei Zuversicht bei den Verbrauchern aufkommen. Die OECD rechnet mit einem Rückgang der Arbeitslosenquote auf 6,0 Prozent in diesem und auf 5,4 Prozent im kommenden Jahr.

Die Organisation lobte in diesem Zusammenhang die deutschen Arbeitsmarktreformen unter dem Sammelbegriff "Agenda 2010". "Durch die Reformen sind die Anreize gestiegen, einen Job aufzunehmen", schrieben die Experten. Die strukturelle Arbeitslosenquote sei in der Krise sogar gesunken. In einigen Sektoren komme es bereits zu einem Fachkräftemangel, das treibe die Löhne in die Höhe.

Doch auch die Aussichten für den Export seien weiterhin günstig. Die Nachfrage nach Produkten "made in Germany" sei insbesondere außerhalb der Euro-Zone hoch. Die Ausfuhren dürften um 10,4 Prozent in diesem Jahr zulegen. Für 2012 erwartet die OECD ein Plus von 7,7 Prozent.

(RTR)
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