Engpass bei der Deutschen Bahn Auch in diesem Winter sind die Züge knapp

Berlin · Die Deutsche Bahn muss auch in diesem Winter mit weniger Zügen auskommen als geplant. Ab Mitte Dezember fahren deshalb auf einzelnen Strecken Intercity-Züge statt ICE, wie das Bundesunternehmen am Donnerstag ankündigte.

Die Bahn leiht sich außerdem für Verbindungen nach Paris einen TGV bei der französischen Staatsbahn. Die Fahrzeugsituation sei "äußerst angespannt", sagte Personenverkehrsvorstand Ulrich Homburg. Die Bahn wartet seit zwei Jahren auf 16 neue ICE-Züge von Siemens und 27 Doppelstock-IC von Bombardier. Die Reserven schmelzen auch, weil die Schnellzüge nach einem Achsbruch 2008 zehn Mal so oft zur Kontrolle in die Werkstatt müssen wie zuvor.

Nach eigenen Angaben ist die Deutsche Bahn allerdings ansonsten für den bevorstehenden Winter gerüstet. Das Unternehmen habe sich personell, technisch und organisatorisch auf die kalte Jahreszeit eingestellt, teilte die Bahn am Donnerstag in Berlin mit. Die Einsatzpläne würden derzeit mit "Winterübungen" getestet. Um Bahnsteige, Gleise, Weichen und Bahnübergänge von Schnee und Eis zu befreien, stünden insgesamt 28.000 Mitarbeiter der Deutschen Bahn und externer Dienstleister bereit. Die Weichenheizungen an mehr als 48.000 Weichen seien auf ihre Funktionsfähigkeit überprüft worden. Die Schneeräumflotte sei mit 64 Fahrzeugen einsatzbereit.

"Unser Ziel ist es, allen Reisenden, auch an Tagen mit extremer Witterung, einen stabilen Bahnbetrieb zu bieten", erklärte Volker Kefer, Bahn-Vorstand für Infrastruktur und Dienstleistungen. Im Regional- und Fernverkehr stünden bundesweit 37 Abtauanlagen zur Verfügung, um das Enteisen von Zügen zu beschleunigen. Damit könnten die Züge bei extremem Winterwetter schneller zur Wartung und Instandhaltung in die Werkstätten.

(dpa/Afp)
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