Lebensmittelpreise 2008 Auch Fleisch wird teurer

Berlin (RPO)Wer für das kommende Jahr auf sinkende Lebensmittelpreise gesetzt hat, dürfte bitter enttäuscht werden. Nach den Preisanstiegen bei Milch und Butter müssen Verbraucher 2008 auch für Schweinefleisch deutlich mehr bezahlen. Ein Trostpflaster: Wenigstens die Preise für Gemüse und Obst sollen sinken. Hier ein Überblick.

Preisanstiege im Jahr 2008
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Berlin (RPO) Wer für das kommende Jahr auf sinkende Lebensmittelpreise gesetzt hat, dürfte bitter enttäuscht werden. Nach den Preisanstiegen bei Milch und Butter müssen Verbraucher 2008 auch für Schweinefleisch deutlich mehr bezahlen. Ein Trostpflaster: Wenigstens die Preise für Gemüse und Obst sollen sinken. Hier ein Überblick.

Fleisch:

Nach Schätzungen der Zentralen Markt- und Preisberichtsstelle für Erzeugnisse der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft (ZMP) und des Deutschen Bauernverbands dürften die Preise für Kotelett und Schweinefilet um rund fünf Prozent steigen. Falls der Handel die Preise an die Kunden eins zu eins weitergeben sollte, würde der durchschnittliche Preis für das Kilo Schweinekotelett an der Ladentheke von 4,68 Euro auf rund 4,90 Euro ansteigen. Für ein Kilo Schweinefilet müsste der Verbraucher statt 10,42 Euro dann 10,94 Euro bezahlen. "Die Erzeugerpreise für Schweine könnten schon im Frühjahr anziehen", sagt ZMP-Forscher Paul Michels. Ursache für den erwarteten Anstieg sind unter anderem gestiegene Futtermittelkosten und eine anhaltend starke Nachfrage nach Fleischprodukten. Beim Rindfleisch erwarten die Marktforscher Preiserhöhungen in Höhe der Inflationsrate, also rund 2,5 Prozent. Die hohen Preise beim Geflügel dürften im kommenden Jahr ebenfalls nicht nachlassen. Im Jahr eins nach der Vogelgrippe nimmt die Nachfrage der Deutschen nach Pute und Hähnchen weiter zu.

Kartoffeln:

Die Lieblingsbeilage der Deutschen, die Kartoffel, wird im kommenden Jahr moderat teurer. Der Preis pro Kilogramm soll wegen der gestiegenen Produktionskosten um rund zwei Prozent ansteigen, heißt es beim Deutschen Bauernverband. Die ZMP rechnet ebenfalls mit leichten "Kursaufschlägen" im kommenden Frühjahr, da die Nachfrage weiterhin stabil sei.

Bio-Produkte:

Weiter anziehen werden nach Ansicht der Lebensmittelexperten die Preise für Bio-Produkte. Obwohl der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln in diesem Jahr zweistellig gewachsen ist, konnte das Angebot die starke Nachfrage nicht auffangen. Heißt: "Die Preise für Bio-Produkte steigen auf allen Ebenen", sagt Michels.

Butter & Milch:

Preisexplosionen von bis zu 50 Prozent, wie es die Verbraucher dieses Jahr etwa bei der Butter erlebt haben, wird es nach Ansicht der Marktforscher nicht mehr geben. Bei Milchprodukten seien keine Überraschungen zu erwarten, sagt Michels: "Der Zenit ist wohl erreicht." Aldi und Lidl hatten am Montag sogar begonnen, die Preise für Markenbutter nach der Teurungswelle im Sommer wieder zu senken.

Obst & Gemüse:

Bei Obst und Gemüse sind die Läger gut gefüllt, die Preise dürften also sinken.

Während die Konsumenten in diesem Jahr einen Rekordpreisanstieg von insgesamt 3,5 Prozent bei den Lebensmitteln aushalten mussten, jubeln die Landwirte. Erstmals seit Jahren verzeichnen sie, vor allem die Milch- und Ackerbauern, wieder Einkommenszuwächse. Verbands-Präsident Gerd Sonnleitner sprach bei der Vorlage des Jahresberichts gestern von einer "zuversichtlichen Stimmung". Für den als "ewigen Nörgler" kritisierten Bauernpräsidenten ist das geradezu eine euphorische Äußerung.

(ap)
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