Zwei Euro Dividende geplant Atomwende lässt Gewinne von RWE einbrechen

Essen · Der Energiekonzern RWE hat nach der Atomwende einen Gewinneinbruch hinnehmen müssen. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sei um 17,5 Prozent auf 8,460 Milliarden Euro gefallen, teilte der Konzern am Dienstag in Essen mit.

Gewinner und Verlierer des Atomausstiegs
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Das für die Dividende entscheidende nachhaltige Nettoergebnis sei sogar um 33,9 Prozent auf 2,479 Milliarden Euro geschrumpft. Von Reuters befragte Analysten hatten mit einem Ebitda von 8,269 Milliarden Euro gerechnet und das nachhaltige Nettoergebnis auf 2,459 Milliarden Euro taxiert.

Die Aktionäre sollen für 2011 eine Dividende von zwei Euro je Aktie erhalten nach 3,50 Euro in den beiden Jahren zuvor.

Die Ertragslage wolle der Konzern im laufenden Jahr stabilisieren, sagte Vorstandschef Jürgen Großmann. 2012 und 2013 soll das betriebliche Ergebnis unter Berücksichtigung der Beteiligungsverkäufe auf dem Niveau von 2011 bleiben. Das nachhaltige Nettoergebnis solle ebenfalls stabil bleiben. Die geplanten Beteiligungsverkäufe schraubt RWE allerdings zurück.

Der Konzern will bis Ende 2013 nur noch Beteiligungen im Volumen von maximal sieben Milliarden Euro verkaufen statt bis zu elf Milliarden Euro. Wie Reuters zuvor erfahren hatte, will der künftige Konzernchef Peter Terium 2013 und 2014 zusätzlich eine Milliarde Euro einsparen.

Der beschleunigte Atomausstieg hatte RWE wie auch die anderen deutschen AKW-Betreiber E.ON, EnBW und Vattenfall kalt erwischt. RWE musste die beiden Blöcke des Atomkraftwerks im hessischen Biblis stilllegen - bisher Gewinnbringer des Konzerns.

Zusätzliche Belastungen muss der Konzern durch die neue Brennelementesteuer hinnehmen. Im Gasgeschäft machen dem nach E.ON zweitgrößten deutschen Versorger teure Verträge mit Lieferanten wie dem russischen Gazprom -Konzern zu schaffen.

(REU)
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