Prognose 2006 Arbeitsmarkt - Kaum Besserung in Sicht

Nürnberg (rpo). Auf dem deutschen Arbeitsmarkt wird sich nach Ansicht des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit im nächsten Jahr kaum etwas ändern. So sinke die Zahl der Arbeitslosen nur leicht auf durchschnittlich 4,82 Millionen. 60.000 Menschen seien in diesem Jahr zusätzlich erwerbslos gemeldet.

Gleichzeitig geht jedoch der Abbau sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung weiter. Hier rechnet das IAB mit einem Rückgang um 200 000 Arbeitsplätze. In diesem Jahr gingen in diesem Bereich 350 000 Stellen verloren. Der wahrscheinliche Rückgang der Arbeitslosigkeit ergebe sich aus einem weiteren Anstieg der Zahlen von Selbstständigen, mithelfenden Familienangehörigen sowie geringfügig Beschäftigten.

Voraussetzung für abnehmende Arbeitslosenzahlen ist nach weiteren Angaben allerdings eine anhaltende Erholung der Konjunktur. Das IAB legt seinen Berechnungen ein Wirtschaftswachstum von 1,25 Prozent zugrunde und damit mehr als der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Die so genannten Wirtschaftsweisen rechnen mit einem Plus von 1,0 Prozent beim Bruttosozialprodukt.

Ein schwächeres Wachstum von nur 0,75 Prozent zum Beispiel infolge weiterer Ölpreissteigerungen oder einer schwächeren weltweiten Konjunktur könnten den Abbau von Arbeitslosigkeit verhindern, stellt das IAB weiter fest. Erst eine - äußerst unwahrscheinliche - spürbare Beschleunigung des Wachstums auf 1,75 Prozent würde die Beschäftigungsentwicklung merklich verbessern.

(afp)
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