Versicherungen Arag setzt auf Cyber-Schutz

Düsseldorf · Der Gewinn des Düsseldorfer Versicherungskonzerns ging wegen Kapitalmarktverlusten in den USA unterm Strich zurück. Die Prämien in der Krankenversicherung steigen.

 Arag-Chef Paul-Otto-Faßbender.

Arag-Chef Paul-Otto-Faßbender.

Foto: dpa/dpa, cas sab

Die Arag Versicherung erwartet mehr Nachfrage für Cyber-Schutz und will das eigene Angebot für Hushalte und Selbstständige ausweiten. Das kündigte die Assekuranz bei der Vorstellung vorläufiger Geschäftszahlen für 2018 an. Der Versicherer rechnet damit, dass Cyberschutz künftig wichtiger wird als die Autoversicherung. Laut einer Studie sollen Versicherer in Deutschland im Jahr 2036 bis zu 36 Milliarden Euro jährlich aus dem Verkauf von Cyber-Schutz erzielen.

Für sein Rechtschutzangebot Webaktiv hat die Arag seit 2012 rund 50.000 Kunden gewonnen. Ab April will die Assekuranz nun eine Premium-Variante auf dem Markt bringen. Es gebe eine aktive Strafverfolgung bei Mobbing im Internet und Hilfe bei Löschung rufschädigender Inhalte, so der Konzern. Der Basisschutz soll künftig für rund 50 Euro pro Jahr erhältlich sein. „Gleichzeitig engagieren wir uns bei der Bekämpfung von Cybergewalt“, betonte Arag-Chef Paul-Otto Faßbender. So sei mit der Universität Passau eine Initiative gestartet worden. Ziel sei es, das Strafrecht zu ändern und das Persönlichkeitsrecht zu stärken.

In der Rechtsschutzversicherung in Deutschland konnte der Düsseldorfer Versicherungskonzern 2018 seinen Marktanteil von 8,8 auf rund 9,3 Prozent ausweiten. Die Beitragseinnahmen steigen voraussichtlich um sieben Prozent auf 396 Millionen Euro. Etwa die Hälfte dieser Steigerung ist aber auf höhere Preise zurückzuführen.

Deutlich mehr Geld müssen auch viele Arag-Krankenversicherte berappen. Zwar wird die Prämie im Schnitt nur um etwas mehr als zwei Prozent steigen, einzelne Tarife werden aber zweistellig nach oben angepasst.

Längst ist der einstige nationale Rechtsschutzversicherer stark international unterwegs. 40 Prozent der für das Jahr 2018 erwarteten Gesamteinnahmen in Höhe von 1,64 Milliarden Euro werden im Ausland erzielt. Während die Einnahmen um rund vier Prozent stiegen, erzielt der Versicherer unterm Strich wegen Kapitalmarktverlusten in den USA nur einen Gewinn vor Steuern in Höhe von rund 57 Millionen Euro. Das sind über 24 Millionen Euro weniger als im Vorjahr. Trotzdem geht der Versicherer zuversichtlich ins Jahr 2019.

Der digitale Umbau gehe gut voran. Es würden bereits 25 Prozent der Rechtsschutzkunden eine Police direkt online abschließen. 2019 soll der Versicherer noch digitaler werden. Dabei geht es auch um die Umschulung der 4100 Mitarbeiter und Neugewinnung von Kräften. Rund 30 Prozent der Belegschaft wird in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen.

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