Fälschungsvorwürfe Apple-Chef wegen Aktienoptionen unter Druck

London (RPO). Der Chef des US-Computerkonzerns Apple, Steve Jobs, gerät wegen angeblich manipulierter Aktienoptionen immer stärker unter Druck. Wie die "Financial Times" in der Nacht zum Donnerstag auf ihrer Internetseite berichtete, soll der US-Computerkonzern seinem Chef vor fünf Jahren insgesamt 7,5 Millionen Aktienoptionen ohne die notwendige Zustimmung des Verwaltungsrats übertragen haben.

Dokumente, die das angebliche grüne Licht des Gremiums für diese Transaktion belegen sollen, seien gefälscht gewesen. Diese Dokumente lägen der US-Börsenaufsicht SEC vor. Sie prüfe derzeit, ob sie gegen Apple oder einzelne Manager des Unternehmens rechtliche Schritte einleiten soll.

Laut "Financial Times" will Apple später in dieser Woche der SEC einen Bericht zu den Aktienoptionen vorlegen. Das Unternehmen hatte bereits im Oktober Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe dieser Optionen eingeräumt und eine entsprechende Korrektur seiner Geschäftszahlen angekündigt. Jobs entschuldigte sich damals öffentlich bei den Mitarbeitern und Aktionären für diese Vorgänge und erklärte, sie passten "ganz und gar nicht zum Charakter" des Unternehmens. Dabei gab er zu, von der unerlaubten Rückdatierung der Optionen bei deren Vergabe an Mitarbeiter informiert gewesen zu sein. Allerdings habe er persönlich nicht von diesen Praktiken profitiert.

Apple ist eines von insgesamt 160 Unternehmen in den USA, die von dem Skandal um die Manipulation von Aktienoptionen betroffen sind. Dabei geht es um die Rückdatierung dieser Optionen auf ein Datum, bei dem die Aktie ein Kurstief erreichte. Optionen geben dem Inhaber das Recht, eine Aktie in der Zukunft zu einem vorher vereinbarten Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Mit einer Rückdatierung kann die Rendite für den Inhaber der Aktienoptionen beträchtlich gesteigert werden.

Laut "Financial Times" wurden die Aktienoptionen an Jobs im Oktober 2001 zum Wert von 18,30 Dollar ausgegeben. Der Apple-Chef habe diese Optionen jedoch später zurückgegeben, ohne von ihnen Gebrauch zu machen. Daraus lasse sich schließen, dass Jobs aus den Optionen keinen persönlichen Profit geschlagen habe, folgerte das Blatt.

(afp)
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