Online-Händler gibt sich demütig China verhängt Milliardenstrafe gegen Alibaba

Shanghai/Hongkong · Wegen des Missbrauchs seiner Monopolstellung hat China eine Rekordstrafe gegen den Online-Händler Alibaba verhängt. Der Konzern habe seine marktbeherrschende Stellung seit Jahren ausgenutzt, teilte die Wettbewerbsbehörde mit und brummte dem Konzern 2,3 Milliarden Euro Strafe auf.

 Das Gebäude der Alibaba-Zentrale in peking (Archivbild).

Das Gebäude der Alibaba-Zentrale in peking (Archivbild).

Foto: dpa/Sheldonâ cooper

Es ist die höchste jemals in der Volksrepublik verhängte Kartellstrafe und ein Zeichen dafür, dass das Land die Zügel anzieht.

Alibaba akzeptierte die Strafe und erklärte, sich an die Richtlinien halten zu wollen. "Wir gehen das offen und gemeinsam an", schrieb Konzernchef Daniel Zhang in einer Mitteilung an die Mitarbeiter, die der Nachrichtenagentur Reuters vorlag. "Lasst uns besser werden und als Einheit neu starten." Neben der Strafe von etwa vier Prozent des Alibaba-Umsatzes in China im Jahr 2019 wies die Wettbewerbsbehörde den Konzern an, die interne Regelüberwachung "gründlich zu verbessern" und die Rechte der Verbraucher einzuhalten.

Die Behörde hatte ihre Untersuchung im Dezember angekündigt. Kurz zuvor hatten die chinesischen Aufseher dem Zahlungsabwickler Ant, dessen Großaktionär Alibaba ist, bei seinem geplanten 37 Milliarden Dollar schweren Börsengang einen Strich durch die Rechnung gemacht. Sie kündigten an, das lukrative Online-Kreditgeschäft stärker zu überwachen. Diesen Anforderungen sah sich Ant zunächst nicht gewachsen. Es wäre der weltgrößte Börsengang geworden. Jahrelang hatten die Behörden die chinesischen Finanzplattformen kaum reguliert, doch aus Furcht vor einer zu lockeren Kreditvergabe und wachsenden Kreditausfällen zogen sie die Daumenschrauben an. Zudem hatte sich Alibaba-Gründer Jack Ma mit Kritik an der Regulierung in China keine Freude gemacht.

(felt/Reuters)
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