Einzehlhandel - Neue Runde im Preiskampf Aldi senkt Preise für Wein, Cocktails und Nüsse

Der Discounter Aldi senkt erneut Preise: Ab sofort sind Wein, Nüsse und Cocktails billiger.

Aldi Nord und Süd - historsiche Bilder des Discounters
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Aldi damals und heute - vom Bäckerladen zum Discounter

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Foto: dpa/-

Hugo Rosé Frizzante und Hugo Frizzante kosten 20 Cent weniger. Auch Weine wie der "Sauvignon Blanc W.O. Western Cape" aus Südafrika oder "Cabernet Sauvignon Pinotage W.O. Western Cape" sind günstiger. Bei Aldi Nord werden zudem die Preise für die Weine "Rebenschoppen", "Blauer Zweigelt" und Portugiesischer Weißherbst im Preis gesenkt.

Auch bei den Nüssen purzeln die Preise: Der Cashew-Peanut-Mix sowie Erdnüsse sind im Preis gesenkt. Auch Macadamia-Nüsse werden deutlich günstiger angeboten. Bei Cashew Kernen können Kundinnen und Kunden 20 Cent sparen.

Discounter wieder im Aufwind

Nach einer Schwächephase gewinnen die Discounter in Deutschland wieder an Boden.
Im vergangenen Jahr steigerten sie nach Berechnungen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) ihren Marktanteil auf fast 44 Prozent. Dabei hatte es noch bis Mitte 2012 so ausgesehen, als hätten Rewe, Edeka und Co. den Siegeszug der Billiganbieter gestoppt.

Doch das ist Vergangenheit. "Was wir in den zurückliegenden Jahren erlebt haben, war eine kleine Wachstumsdelle, nicht das Ende des Wachstums der Discounter. Aldi und Co. stoßen immer noch auf ein empfängliches Umfeld in Deutschland", erklärt Handelsexperte Thomas Roeb von der Hochschule Rhein-Sieg.

Das Wiedererstarken der Discounter ist kein Zufall. Vor allem Aldi und Lidl haben zuletzt Millionen in die Modernisierung von Filialen und Sortiment gesteckt. So wurden Tausende von Geschäften mit Backstationen ausgerüstet. Auch ihr Frischeangebot - egal ob Obst und Gemüse, Fleisch oder Fisch - haben die Billiganbieter Schritt für Schritt ausgeweitet. Mit Erfolg. "Es gibt eine starke Wanderungsbewegung vom Fachhandel zum Discounter - auf Kosten von Bäckereien, aber auch von Metzgern oder Gemüsehändlern", sagt GfK-Handelsexperte Wolfgang Adlwarth.

Doch geht das Comeback der Billigheimer nach den Zahlen der GfK nicht auf Kosten der "klassischen" Supermärkte. Vor allem Edeka und Rewe lieferten sich weiterhin ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Discountern, meint Adlwarth. Verlierer in der Verbrauchergunst sind vor allem die SB-Warenhäuser. Sie hätten aufgrund der Sortimentsausweitung der Konkurrenten in den vergangenen Jahren viel an Attraktivität verloren und litten außerdem im Non-Food-Bereich unter der Online-Konkurrenz, erklärt der Experte.

Beim Versuch die Attraktivität für Kunden zu steigern und die Umsätze anzukurbeln, haben die Discounter viele alte Zöpfe abgeschnitten. So bietet Aldi inzwischen deutlich mehr Markenprodukte an. Die Aufnahme von Coca-Cola, Fanta und Sprite ins Angebot kurbelte das Geschäft kräftig an. Lidl punktete im Weihnachtstrubel mit Premium-Angeboten für seine Kunden.

Denn billig sein, ist längst nicht mehr das alleinige Erfolgsrezept von Aldi und Co.. Im Gegenteil: Die Discounter bemühen sich recht erfolgreich darum, ihren Kunden etwas teuerere Produkte zu verkaufen. Nur noch gut vier von zehn Euro verdienen Aldi, Lidl und Co. laut GfK im Preiseinstiegsbereich. Eine immer größere Rolle spielen Angebote mit "Mehrwert" - etwa Bioprodukte oder Waren aus regionalem Anbau, für die der Käufer etwas tiefer in die Tasche greifen muss.

Und ein Ende des Siegeszuges der Discounter ist wohl nicht in Sicht. Auch im neuen Jahr kämpfen sie aggressiv um Marktanteile. Das zeigt nicht zuletzt Marktführer Aldi, der zurzeit praktisch im Wochentakt mit Rotstiftaktionen wirbt, um sein Preisimage zu schärfen.

(dpa)
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