Aktuelle RWI-Studie Gaspreisbremse hilft vor allem Gutverdienern

Düsseldorf · Die Gaspreisbremse entlastet arme Haushalte um 600 Euro im Jahr, reiche Haushalte aber um 800 Euro, zeigt eine aktuelle RWI-Studie. Und arme Haushalte müssen trotzdem noch knapp zwei Monatseinkommen für die jährlichen Heizkosten ausgeben.

 Heizen mit Gas ist teuer.

Heizen mit Gas ist teuer.

Foto: dpa/Hauke-Christian Dittrich

Der Großhandels-Gaspreis ist das Fieberthermometer der Energiekrise. Nach dem russischen Lieferstopp und der Explosion der Nord-Stream-Pipelines ging es steil nach oben. Nun sorgen der milde Winter und immer neue Flüssiggas-Terminals für Entspannung. So lag der Preis für eine Megawattstunde Gas zuletzt bei 68 Euro. Im August war ein Vielfaches fällig, selbst im Dezember waren es noch 117 Euro, so das Vergleichsportal Check 24. Doch bei den meisten Verbraucher kommt von der Preissenkung nichts an - es sei denn, sie schließen gerade einen neuen Vertrag ab. „Die Preisreduktion wird vollumfänglich erst mit Verzögerung bei den Verbrauchern ankommen“, erwarten die Experten. Umso wichtiger sind die Preisbremsen. Doch die führen zu sehr unterschiedlichen Wirkungen, wie nun aus einer Analyse des RWI-Leibniz-Institutes für Wirtschaftsforschung hervorgeht. „Die Heizkostenbelastung für wohlhabende Haushalte verringert sich durch die Gaspreisbremse relativ betrachtet nur unwesentlich, absolut betrachtet wird deren Gasrechnung aber deutlich stärker gesenkt als bei den armen Haushalten“, fasst RWI-Forscher Manuel Frondel das Ergebnis seiner Studie zusammen, die unserer Redaktion vorab vorliegt.