Luftfahrtmesse in Le Bourget Airbus und Boeing ziehen Großaufträge an Land

Le Bourget · Spitzentag für Airbus und Boeing bei der internationalen Luftfahrtmesse: Der europäische Flugzeugbauer hat am Mittwoch den Verkauf von 59 Modellen seines neuen Flaggschiffs A350 verkündet. Singapore

Airlines bestellte demnach 30 Flugzeuge des Typs A350-900s und sicherte sich eine Option auf eine Nachbestellung von 20 weiteren A350-1000 Maschinen. Auch der Luftfahrtkonzern Air-France-KLM griff bei der Messe in Le Bourget bei Paris zu und bestellte 25 A350-Flugzeuge; SriLanan Airlines kaufte zudem vier Maschinen. Konkurrenz Boeing konnte dafür mit seinen Kurzstreckenflugzeugen 737 punkten und zog mehrere Großaufträge an Land.

Die Bestellung von Singapore Airlines bringt Airbus nach Listenpreis 8,6 Milliarden Dollar (rund 6,4 Milliarden Euro) ein. Der Auftrag von Air France-KLM ist 7,2 Milliarden Dollar wert (knapp 5,4 Milliarden Euro). SriLankan Airlines gab überdies den Kauf von sechs Flugzeugen des etwas kleineren Typs A330 bekannt und zahlt dafür laut Listenpreis zusammen mit den vier A350 eine Gesamtsumme von 2,8 Milliarden Dollar (etwa 2,2 Milliarden Euro).

Der Listenpreis des A350 mit 314 Sitzen liegt bei etwa 215 Millionen Euro. In der Branche sind jedoch deutliche Rabatte üblich. Airbus steht mit dem A350 im lukrativen Langstreckensegment in Konkurrenz mit den populären Boeing-Modellen 787 und 777. In Zeiten hoher Treibstoffkosten setzt Airbus dabei vor allem auf leichtes Material wie karbonfaserverstärkten Kunststoff, um die Betriebskosten für die immer größeren Maschinen möglichst gering zu halten.

Potenzielle Kunden haben das Flugzeug auf der Messe in Frankreich jedoch nicht zu sehen bekommen. Der Airbus A350 hatte in der vergangenen Woche zwar seinen Jungfernflug erfolgreich absolviert, ist in Frankreich aber noch nicht zugelassen.

Boeing erhält Neuauftrag für 737-Maschinen

Der US-Flugzeugbauer Boeing konnte auf der Flugschau in Paris derweil Großaufträge für Maschinen der neuen Generation des Kurzstreckenflugzeugs 737 an Land ziehen. Der irische Billigflieger Ryanair bestätigte eine Bestellung von 175 neuen Flugzeugen im Wert von 15,6 Milliarden Dollar (11,6 Milliarden Euro). Ryanair-Chef Michael O'Leary teilte mit, sein Konzern habe mit Boeing einen starken Rabatt ausgehandelt.

Die Leasinggesellschaft CIT Aerospace kaufte zudem 30 neue Maschinen von Typ 737-MAX 8, wie Boeing mitteilte. Die finanziellen Details des Auftrags wurden nicht bekannt. Die Maschinen vom Typ 737-MAX 8, sparsamer im Kerosinverbrauch als das ursprüngliche Modell, haben einen Listenpreis von 100 Millionen Dollar (etwa 75 Millionen Euro) pro Flugzeug. Dieser überarbeitete Typ des beliebtesten Boeing-Modells soll 2017 erstmals ausgeliefert werden.

Schon zum Auftakt der diesjährigen Luftfahrtmesse auf dem Flughafen Le Bourget hatte der europäische Konkurrent Airbus am Montag einen Großauftrag für 50 Maschinen der überarbeiteten Version des Kurzstreckenflugzeugs A320 verkünden können. Käufer ist ebenfalls eine Leasinggesellschaft.

(ap/felt)
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