2010 weniger Aufträge Airbus liegt hinter US-Konkurrent Boeing

Paris (RPO). Der europäische Flugzeugbauer Airbus droht bei den Aufträgen erstmals seit Jahren hinter seinen US-Konkurrenten Boeing zurückzufallen: Seit Jahresbeginn erhielt Airbus 117 Aufträge und damit deutlich weniger als Boeing mit 133 Aufträgen, wie aus der am Freitag in Paris veröffentlichten Airbus-Halbjahresbilanz hervorgeht. Derweil gab das Emirat Dubai Neuverhandlungen über Großaufträge für Airbus und Boeing bekannt.

Der Super-Airbus auf seinem ersten Linienflug
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Für das gesamte Jahr rechnet Airbus nach eigenen Angaben mit 250 bis 300 Bestellungen. 250 Maschinen wurden in diesem Jahr bereits ausgeliefert. 2009 hatte Airbus die Rekordzahl von 498 Maschinen an seine Kunden übergeben. Dennoch war das Unternehmen im vergangenen Jahr mit 1,37 Milliarden Euro ins Minus gerutscht - vor allem wegen der Schwierigkeiten mit dem Super-Jumbo A380 und wegen der Militärmaschine A400M, deren Auslieferung sich um Jahre verzögert.

Großer Deal mit Dubai Emirates

Im vergangenen Monat konnte das Unternehmen des europäischen Mutterkonzerns EADS ein Riesen-Geschäft an Land ziehen: Die Fluggesellschaft Dubai Emirates bestellte 32 Maschinen vom Typ A380 im Wert von 11,5 Milliarden Dollar (9,2 Milliarden Euro). Nun allerdings sagte der Finanzdirektor von Dubai der Zeitung "The National d'Abu Dhabi", es gäbe Neuverhandlungen mit Airbus und mit Boeing über einen anderen Großauftrag von Dubai Aerospace (DAE) von insgesamt 228 Flugzeugen aus dem Jahr 2007. Dubai war von der weltweiten Finanzkrise stark getroffen worden.

Airbus ging unterdessen davon aus, dass die staatlichen Hilfen für seinen neuen Langstreckenjet A350 durch die jüngste Entscheidung der Welthandelsorganisation (WTO) zu illegalen Subventionen nicht in Gefahr seien. Der Chef des Mutterkonzerns EADS, Louis Gallois, sagte der "Financial Times" vom Freitag, er sehe "keinen Grund", die Bedingungen für die Unterstützung des Baus der A350 zu ändern.

Im jahrelangen Streit mit dem US-Konkurrenten Boeing um die Zulässigkeit von Staatshilfen hatte die WTO am Mittwoch entschieden, dass ein Teil der Subventionen von EU-Staaten an Airbus und insbesondere die für den Großraumjet A380 illegal waren. Laut "Financial Times" haben Frankreich, Deutschland und Großbritannien ihre Verhandlungen über die Hilfen für die Langstreckenmaschine A350 fast abgeschlossen. Die Maschine soll ab Mitte 2013 auf den Markt kommen und der 787 Dreamliner von Boeing Konkurrenz machen.

(AFP/felt)
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