Fronten im Tarifstreit verhärtet Airbus-Beschäftigte streiken am Freitag

Hamburg (RPO). Nach dem Abbruch der Verhandlungen über einen Zukunftstarifvertrag für die 16.000 Airbus-Beschäftigen in Deutschland sind für Freitag (7. Oktober) Warnstreiks geplant. Für den Vormittag sind Kundgebungen geplant.

 Die Fronten im Tarifkonflikt bei Airbus sind verhärtet. Für Freitag sind Warnstreiks angesetzt.

Die Fronten im Tarifkonflikt bei Airbus sind verhärtet. Für Freitag sind Warnstreiks angesetzt.

Foto: dapd, dapd

Die IG Metall Küste rief am Donnerstag die Mitarbeiter an allen vier Standorten zu den Arbeitsniederlegungen auf. Der Ausstand soll um 9.15 Uhr in Hamburg sowie um 9.30 Uhr in Bremen, Buxtehude und Stade beginnen, wie der Bezirksleiter der IG Metall Küste, Meinhard Geiken, mitteilte. Um 10.00 Uhr seien an den vier Standorten Kundgebungen geplant.

"Am Verhandlungstisch kommen wir nicht weiter. Die Beschäftigten werden deshalb morgen ein Zeichen setzen, dass sie hinter den Forderungen stehen und einen Zukunftstarifvertrag 2020 wollen", sagte Geiken.

Der Flugzeugbauer und die Gewerkschaft verhandeln seit eineinhalb Jahren über einen Vertrag für die deutschen Airbus-Mitarbeiter, in dem Beschäftigung, Standorte und Einkommen bis 2020 gesichert werden sollen. Die IG Metall fordert eine größere Mitbestimmung bei Leiharbeit, Arbeitsorganisation und Optimierungsprozessen.

So strebt sie eine Reduzierung der Leiharbeit von derzeit 22 auf 15 Prozent an. Auch hält die IG Metall laut Geiken die von Airbus angestrebte Produktionssteigerung von acht Prozent pro Jahr für "völlig unrealistisch". Möglich sind nach Einschätzung von Eckard Scholz von der IG Metall Region Hamburg zwei bis drei Prozent.

Arbeitsgericht erklärte Warnstreiks jüngst für zulässig

Bereits in der vergangenen Woche hatte das Arbeitsgericht in Frankfurt am Main die Warnstreiks von Airbus-Beschäftigten für zulässig erklärt. Der Flugzeugbauer hatte zuvor versucht, Arbeitsniederlegungen an den vier Standorten mit einer einstweiligen Verfügung zu verhindern.

Am Dienstag verhärtete sich der Streit zwischen beiden Seiten. Nachdem die Geschäftsführung des Flugzeugbauers eine Verlagerung der Produktion nach Frankreich nicht ausschloss, kündigte die Gewerkschaft die Möglichkeit von kurzfristig angesetzten Warnstreiks an.

Am Mittwoch wurden die Verhandlungen zwischen Airbus und der IG Metall erneut abgebrochen. Nach Darstellung eines Airbus-Sprechers gab es noch keine Verhandlungen. Stattdessen habe die Arbeitnehmerseite über ihre Forderungen informiert und dann das Treffen beendet. Wann die Gespräche fortgesetzt würden, sei noch nicht sicher, sagte der Airbus-Sprecher. "Es sind aber alle Kommunikationskanäle offen".

(apd/jre)
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