Airbus-Flaggschiff Riesenjet A380 steht vor dem Aus

Toulouse · Einst als Vorzeigeprojekt gefeiert steht jetzt der weltgrößte Passagierjet A380 nach Angaben von Airbus-Verkaufschef John Leahy vor dem Aus.

A380 in Düsseldorf gelandet
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Foto: Hans-Juergen Bauer

"Ganz ehrlich: Wenn wir keinen Deal mit Emirates aushandeln können, gibt es glaube ich keine andere Wahl, als das Programm zu beenden", sagte Leahy am Montag in einer Telefonkonferenz. Emirates sei derzeit wahrscheinlich die einzige Airline im Markt, die für einen Zeitraum von acht bis zehn Jahren mindestens sechs Flugzeuge jährlich abnehmen könne. "Aber ich bin zuversichtlich, dass wir einen Deal mit Emirates aushandeln, und andere (Airlines) können dann noch Flugzeuge hinzufügen."

Die A380 ist seit Jahren das Sorgenkind von Airbus, bei den Bestellungen herrscht Flaute. Der Flugzeugbauer fährt deshalb bereits die Produktion zurück und hofft, so die Durststrecke zu überstehen, bis das Interesse an dem Großraumflieger wieder anzieht. Großkundin Emirates hat mit 142 Jets fast die Hälfte aller jemals georderten A380 bestellt. Auf der Luftfahrtmesse in Dubai war im November eigentlich ein neuer Großauftrag für A380-Jets erwartet worden, dies hatte die Airline aber dann platzen lassen.

Immerhin hat Airbus den US-Erzrivalen Boeing im vergangenen Jahr beim Auftragseingang deutlich übertrumpft. Nach einem fulminanten Endspurt zählte der europäische Flugzeugbauer nach Abzug von Stornierungen 1109 Aufträge, 52 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Boeing hatte in der vergangenen Woche 912 Orders gemeldet. Bei den Auslieferungen lagen die Amerikaner allerdings mit 763 Maschinen wie erwartet zum sechsten Mal hintereinander vorn. Airbus übertraf mit 718 Flugzeugen aber das eigene Ziel, mindestens 700 Maschinen an die Kunden zu übergeben, wie der französisch-deutsche Konzern am Montag mitteilte.

(felt)
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