Eurowings-Mitarbeiter warnen Air-Berlin-Kollegen Gewerkschaftschef Baublies nennt offenen Brief "irreführend"

Düsseldorf · Nach der Veröffentlichung eines anonymen, öffentlichen Briefes von Beschäftigten der Eurowings Europe hat der Vorsitzende der Industriegewerkschaft Luftverkehr (IGL), Nicoley Baublies, Kritik an dem Inhalt des Schreibens geäußert.

"Der Brief, der da aufgetaucht ist, ist der geschickte Versuch, auf Missstände aufmerksam zu machen. Er ist allerdings irreführend, weil kein Air Berliner Sorgen haben müsste, zu den dort geschilderten Bedingungen angestellt zu werden", sagt Baublies unserer Redaktion.

Auf dem Branchenportal "Austrian Aviation" war am Montag ein offener Brief aufgetaucht, der Mitarbeitern der Lufthansa-Tochter Eurowings Europe zugeschrieben wird. In dem Schreiben warnen sie die Air Berliner vor einem Wechsel in ihr Unternehmen. "Bei Eurowings Europe gibt es derzeit keinen Betriebsrat, keine Tarifverträge und keinerlei Mitbestimmung durch die Mitarbeiter", heißt es in dem Schreiben. Zudem müssten die Beschäftigten teils unterschiedlich hohe Gehälter für ein und dieselbe Stelle im Unternehmen akzeptieren.

Baublies zufolge gab es zwar zwischenzeitlich einmal Überlegungen, dass ein Teil der Belegschaft bei Eurowings Europe unterkommen sollte. Aber auch für diese hätte der Tarifvertrag von Eurowings Deutschland gegolten. "Inzwischen sind wir bei der Diskussion schon sehr viel weiter. Durch die Einigung zwischen der Vereinigung Cockpit und Eurowings Deutschland sieht es nun so aus, dass alle wechselnden Air-Berlin-Kollegen bei Eurowings Deutschland angestellt werden. ", sagte der IGL-Chef und frühere Vorsitzende der Unabhängigen Flugbegleiter-Organisation (Ufo).

"Derzeit läuft nur noch bei den Piloten die Widerspruchsfrist gegen die Einigung. Aber selbst wenn sich das Cockpit dagegen entscheiden würde — für die Kabine ist ganz klar, dass sie die Konditionen der Eurowings Deutschland bekommen."

(maxi)
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