Automobilclub ADAC will angeblich aus Fernbus-Geschäft aussteigen

Düsseldorf · Der Automobilclub ADAC bereitet einem Bericht zufolge offenbar seinen Ausstieg aus dem Fernbus-Geschäft vor. Das Präsidium um ADAC-Vizepräsident August Markl will demnach den ADAC-Postbus loswerden.

 Der ADAC will offenbar nicht mehr im Fernbusgeschäft mitmischen.

Der ADAC will offenbar nicht mehr im Fernbusgeschäft mitmischen.

Foto: dpa

Das berichtete die "Wirtschaftswoche" am Sonntag vorab. Markl stoße mit seinen Plänen aber auf Widerstand bei den Regionalclubs, die im Verwaltungsrat über strategische Fragen mitentschieden. So hätten bei einer Sitzung des Gremiums vor zwei Wochen nur die Regionalclubs Nordbayern und Südbayern die Pläne der ADAC-Zentrale unterstützt. Die 16 anderen Regionalclubs wollen laut "Wirtschaftswoche" am Postbus festhalten.

Nach Informationen des Magazins beauftragte der Verwaltungsrat nun die hauptamtliche Geschäftsführung des ADAC damit, Zahlen zu unterschiedlichen Szenarien zu erarbeiten. Anhand dieser Daten solle dann entschieden werden, wie es mit dem Busprojekt weitergeht. Der ADAC teilte laut "Wirtschaftswoche" auf Anfrage mit, er äußere sich nicht zu Inhalten von Gremiensitzungen.

Der ADAC-Postbus war erst im vergangenen Herbst gestartet. An dem Gemeinschaftsunternehmen halten der Autoclub und die Deutsche Post je 50 Prozent. Aktuell fährt der ADAC-Postbus dem Bericht zufolge auf neun Linien, 60 Busse verbinden rund 30 Städte in Deutschland. In ADAC-Kreisen sei zu hören, dass der Postbus bisher keine Gewinne einfahre.

Dessen ungeachtet wächst laut "Spiegel" die Zahl der Fernbusverbindungen rasant - und damit auch der Druck auf die Deutsche Bahn. Allein im ersten Quartal stieg die Anzahl der Busstrecken im Vergleich zum Jahresende 2013 um zwölf Prozent, berichtete das Magazin unter Berufung auf Zahlen des Verkehrsministeriums. In den nächsten Monaten sei mit einer weiteren Vergrößerung des Angebots zu rechnen. So lagen laut "Spiegel" Ende März 35 Anträge für neue Verbindungen vor. Werden diese genehmigt, gebe es mehr als 280 Fernbuslinien.

(AFP)
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