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Kommentar Ackermanns Abgang

Düsseldorf · Für viele Deutsche hatte Josef Ackermann stets etwas Dämonisches. Der Deutsche-Bank-Chef war für sie das böse Gesicht des Kapitalismus, der Rekordgewinne und Stellenabbau in einem Atemzug nannte, beim Mannesmann-Deal mindestens unmoralisch handelte und sich in der Finanzkrise über die Politik erhob. Diese Sicht war ebenso einseitig wie die Vergötterung, die die Bankenwelt dem Schweizer entgegenbrachte.

 Josef Ackermann hätte sich seinen Abschied anders vorgestellt.

Josef Ackermann hätte sich seinen Abschied anders vorgestellt.

Foto: dpa, Frank Rumpenhorst

Josef Ackermann ist ein kluger Mann, ein zäher Kämpfer, ein erfolgreicher Bank-Chef. Aber er kocht eben auch nur mit Wasser. Vor kurzem musste er sein größenwahnsinniges Gewinnziel kassieren: Aus seinem Traum, die Bank bei einem Jahresgewinn von zehn Milliarden Euro zu verlassen, wurde nichts.

Auch den Kampf gegen den durchtriebenen Aufsichtsratschef Clemens Börsig hat er verloren. Um Börsig 2012 beerben zu können, hätte Ackermann ein Schlupfloch im Aktienrecht nutzen müssen und hätte dafür die Zustimmung der angelsächsischen Großaktionäre gebraucht. Von Razzien und Prozessen wollen diese aber nichts wissen.

Wie groß wären die Lorbeerkränze gewesen, wäre Ackermann wie geplant vor zwei Jahren gegangen. Nun hat er den Abgang verpatzt. Und der mächtigste deutsche Konzern steht vor einem Scherbenhaufen.

(RP/csr)
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