NRW wird Modellregion 50.000 Langzeitarbeitslose sollen direkt vermittelt werden

Berlin · Die Bundesagentur für Arbeit will bis zu 50.000 Langzeitarbeitslose durch direkte Vermittlung in Betriebe wieder in den Arbeitsmarkt integrieren. Nordrhein-Westfalen und das Saarland sollen dafür Modellregionen sein.

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Foto: dpa, Hendrik Schmidt

"Wir sehen nicht die Lösung auf dem sozialen Arbeitsmarkt", sagte BA-Vorstand Heinrich Alt unserer Redaktion. Vermittelt werden sollen Langzeitarbeitslose, die trotz des Jobwunders der vergangenen Monate keinen Arbeitsplatz finden konnten.

"Für diese Maßnahme kommen grundsätzlich rund 50.000 Menschen infrage, die zwei Jahre und länger arbeitslos sind, keinen Berufsabschluss haben, älter als 35 Jahre sind, mit gesundheitlichen Einschränkungen, negativer Integrationsprognose und gegebenenfalls weiteren Vermittlungshemmnissen", sagte Alt.

Derzeit sucht die Bundesagentur Unternehmen, die bereit sind, solchen Langzeitarbeitslosen eine Chance zu geben. Die Firmen sollen unterstützt werden, indem die Bundesagentur bis zu 75 Prozent der Gehaltszahlungen übernimmt. Außerdem sollen die Langzeitarbeitslosen über die Vermittlung hinaus Unterstützung erhalten.

Das Bundesarbeitsministerium begrüßt die Idee. "Wir setzen bei dem Modellprojekt auf die zunehmende gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen", sagte Staatssekretär Gerd Hoofe. "Wir gehen davon aus, dass dieser Weg auch über die Modellphase hinaus der richtige ist."

Staatlich finanzierte Arbeitsgelegenheiten auf dem sogenannten zweiten oder dritten Arbeitsmarkt sind aus Sicht der Bundesagentur nicht zielführend, um die Langzeitarbeitslosen dauerhaft in Jobs zu vermitteln. "Menschen in öffentlicher Beschäftigung gelten als marktfern und schwer vermittelbar."

(qua)
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