Streik für mehr Lohn 31.000 VW-ler belagern Zentrale in Wolfsburg

Wolfsburg · Mit dem Protest Zehntausender VW-Mitarbeiter vor dem Hochhaus des Konzernvorstands in Wolfsburg ist der Tarifkonflikt auch bei Europas größtem Autobauer in die heiße Phase gegangen. Nach Gewerkschaftsangaben ließen am Dienstag 31.000 Beschäftigte ihre Arbeit ruhen und zogen vor das Gebäude der Chefs am VW-Stammwerk.

31.000 VW-Mitarbeiter streiken in Wolfsburg
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Mit Trillerpfeifen und Getöse machten die Mitarbeiter dem oben im Hochhaus residierenden Vorstand klar, dass sie ein Angebot erwarten. Das hatte VW vor kurzem zum Auftakt der Haustarifverhandlungen unter Verweis auf die unsichere Lage der Branche noch abgelehnt. Bei den Gesprächen, die parallel zum Flächentarif der Branche laufen, geht es um die künftige Bezahlung der gut 100.000 Beschäftigten in den sechs westdeutschen Werken und bei der VW-Bank. Die IG Metall will - so wie in der Fläche der Metall- und Elektroindustrie auch - 5,5 Prozent.

VW-Konzernbetriebsratschef Bernd Osterloh nannte es dreist, dass der Konzern noch kein Angebot vorlegte. Der Protest vor den Vorstandsetagen unterstütze die Verhandlungen in der Fläche, die in der Nacht zu Mittwoch in Bayern in die entscheidende Phase gehen sollten. IG-Metall-Verhandlungsführer Hartmut Meine sagte, die Aktion sei als deutliche Warnung an den Vorstand zu verstehen. "Es wird Zeit, den Eiertanz zu beenden. Das gilt für die Fläche genauso wie für VW, beide ziehen an einem Strang".

Derzeit herrscht bei VW Friedenspflicht - Warnstreiks, wie sie im Flächentarifstreit der Branche schon laufen, sind daher verboten. Die Gewerkschaft IG Metall nannte die Versammlung vor dem Hochhaus, in dem das Top-Management residiert, eine Informationsveranstaltung.

(dpa/felt/csr)
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