Umweltschutz in Deutschland Dienstwagenflotte der NRW-Landesregierung stößt meistes CO2 aus

Berlin · Die Autos der Landesregierung sind im zwölften Bericht der Deutschen Umwelthilfe bundesweites Schlusslicht.

 Das Dienstfahrzeug von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet erhält von der Umwelthilfe ein schlechtes Zeugnis.

Das Dienstfahrzeug von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet erhält von der Umwelthilfe ein schlechtes Zeugnis.

Foto: imago/Klaus W. Schmidt/Klaus W. Schmidt

Kaum ein anderer Ministerpräsident ist mit seinem Dienstwagen so umweltschädlich unterwegs wie Nordrhein-Westfalens Landeschef Armin Laschet (CDU). Das geht aus dem neuen Dienstwagenreport der Deutschen Umwelthilfe (DUH) hervor, der unserer Redaktion in Auszügen vorliegt und der an diesem Dienstag vorgestellt werden soll. Demnach kommen die besonders gesicherten Audi A8 Limousinen von Laschet und Innenminister Herbert Reul (CDU) auf den zweithöchsten CO2-Wert der Gesamtumfrage.

Erstmals nahm die Umweltschutzorganisation bei ihrer regelmäßig erscheinenden Untersuchung nicht nur die offiziellen Herstellerangaben in den Blick, sondern auch die tatsächlich gemessenen Emissionswerte. Als Quelle stützt sich die DUH dabei auch auf Ermittlungen der gemeinnützigen Organisation „International Council on Clean Transportation“ (ICCT).

Im Einzelnen ergab der Report der Umwelthilfe, dass die mit Acht-Zylinder-Motoren betriebenen Benziner von Laschet und Reul sowohl beim CO2-Normausstoß von 254 Gramm je Kilometer als auch beim realen Ausstoß von 376 Gramm CO2 besonders dreckig waren.

An dritter Stelle der NRW-Rangfolge landete Stephan Holthoff-Pförtner (CDU), Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Internationales des Landes Nordrhein-Westfalen. Seine Mercedes S-Klasse kommt auf einen Normverbrauch von 157 Gramm CO2 je Kilometer und einen tatsächlich gemessenen Wert von 237 Gramm.

Vergleichsweise emissionsarm waren Finanzminister Lutz Lienenkämper (CDU) und Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen (parteilos) unterwegs. Ihre mit Diesel angetriebenen BMW 740-Modelle stießen laut Hersteller 142 Gramm und tatsächlich 207 Gramm CO2 je Kilometer aus.

Barbara Metz, stellvertretende Bundesgeschäftsführerin der Umwelthilfe, sagte: „Das Schaufahren gegen den Klimaschutz geht auch in Nordrhein-Westfalen unbeirrt weiter. Dass der Verkehrssektor mit Vollgas eine Heißzeit beschleunigt, ist auf die rückgratlose Haltung der Politik gegenüber einer betrügerisch agierenden Automobilindustrie und eine Klimapolitik, die nichts als ein Lippenbekenntnis ist, zurückzuführen.“ Wenn nicht endlich ein Umlenken stattfinde, werde Deutschland seine nationalen Klimaschutzzeile nicht erreichen, sagte die DUH-Vizechefin.

In ihrer Untersuchung berücksichtigte die Umwelthilfe die Emissionswerte unter anderem anhand der Abweichungen zwischen Norm- und tatsächlichem CO-Ausstoß. Diese Lücke bezifferte die DUH mit durchschnittlich 42 Prozent, wobei es je nach Hersteller Abweichungen gibt.

Insgesamt kam die NRW-Landesregierung bei dieser zwölften Befragung nur auf den letzten Rang aller Bundesländer.

(jd)
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