Düsseldorf Umweltminister verärgert Energie- und Chemie-Konzerne

Düsseldorf · Eine Einladung von NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) an Energie- und Chemieunternehmen aus NRW zu Gesprächen über die Energiewende sorgt für Ärger. "Ministerpräsidentin Kraft hat erklärt, Energie sei Chefsache. Nun lädt der Umweltminister ein", wundert man sich in der Branche. Zumal der Energie-Minister, Garrelt Duin (SPD), dabei keine Rolle spielt. "Der Vorgang bestätigt unsere Einschätzung: Duin redet, Remmel handelt", heißt es weiter.

Remmel hat Konzernen — darunter Eon, Bayer, Lanxess, Evonik, Schott — eine von ihm bei Prognos in Auftrag gegebene Studie zugesendet, wonach 29 der 72 Gas- und Kohlekraftwerks-Blöcken in NRW ab 2014 das Aus droht. "Wir wollen den Dialog mit der energieintensiven Industrie zu der Frage intensivieren, wie die Energiewende ausgestaltet werden kann, um die Wettbewerbsfähigkeit der nordrhein-westfälischen Wirtschaft zu erhalten", schreibt nun Remmel an die Konzerne. Und macht auch gleich Vorschläge: Die Kraft-Wärme-Koppelung und innovative Energiespeicher müssten ausgebaut werden.

Eine Sache des Umweltministers? Sein Sprecher erklärt: "Die geplanten Gespräche sind Teil der Gespräche zum Klimaschutzplan." Und für den sei Remmel zuständig. Bis 2014 sollten die Maßnahmen feststehen, mit denen NRW seine Einsparziele bei Treibhausgasen erreichen will.

(RP/gre)
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