Frankfurt Türkische Lira stürzt auf Rekordtief ab

Frankfurt · Der Ausverkauf der türkischen Lira geht weiter. Aus Unsicherheit über die Zukunft zogen sich gestern weitere Investoren zurück. Dollar und Euro markierten mit 3,7 und 3,9 den dritten Handelstag in Folge ein Rekordhoch. Die Rating-Agentur Moody's warnte vor einer generellen Verschlechterung des Investitionsklimas und vor einer steigenden Zahl fauler Kredite. Dies würde die Gewinne der türkischen Banken weiter schmälern. Ein Berater des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan wies die Einschätzung von Moody's als falsch zurück.

Die türkische Wirtschaft leidet unter einer steigenden Inflation. Da nach zahlreichen Anschlägen in Istanbul das wichtige Touristik-Geschäft eingebrochen ist, rechnen Experten auch nicht mit einer Zinserhöhung durch die türkische Zentralbank, die der Lira wieder Auftrieb geben könnte. Sorgen bereitet den Anlegern zudem Erdogans geplante Verfassungsreform, die ihm noch mehr Macht verleihen soll. Unter dem Fall der Lira leiden auch deutsche Konzerne wie Eon, die ein starkes Türkei-Geschäft haben.

(rtr)
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