Düsseldorf Trinkaus will Konkurrenz Marktanteile wegnehmen

Düsseldorf · Nach drei Jahren im Zeichen von Wachstum und Kundengewinnung im deutschen Mittelstand will sich das Bankhaus HSBC Deutschland, vielen unter dem Traditionsnamen HSBC Trinkaus & Burkhardt weitaus besser bekannt, auf eine "renditeorientierte Strategie" konzentrieren. "Nachdem wir uns bei vielen Kunden als Kernbank etabliert haben, erwartet die Bank einen größeren Anteil am gesamten Budget des Kunden für Bankprodukte", sagte Vorstandssprecherin Carola Gräfin von Schmettow gestern in Düsseldorf. Anders formuliert: HSBC Deutschland will den Kunden, die die Bank seit 2014 gewonnen hat, nicht nur Kredite verkaufen, sondern auch andere, profitablere Geschäfte mit ihnen abwickeln - "wenn die Margen nicht für eine angemessene Risikovorsorge und Kapitalverzinsung ausreichen", wie von Schmettow erklärt.

Nach drei Jahren im Zeichen von Wachstum und Kundengewinnung im deutschen Mittelstand will sich das Bankhaus HSBC Deutschland, vielen unter dem Traditionsnamen HSBC Trinkaus & Burkhardt weitaus besser bekannt, auf eine "renditeorientierte Strategie" konzentrieren. "Nachdem wir uns bei vielen Kunden als Kernbank etabliert haben, erwartet die Bank einen größeren Anteil am gesamten Budget des Kunden für Bankprodukte", sagte Vorstandssprecherin Carola Gräfin von Schmettow gestern in Düsseldorf. Anders formuliert: HSBC Deutschland will den Kunden, die die Bank seit 2014 gewonnen hat, nicht nur Kredite verkaufen, sondern auch andere, profitablere Geschäfte mit ihnen abwickeln - "wenn die Margen nicht für eine angemessene Risikovorsorge und Kapitalverzinsung ausreichen", wie von Schmettow erklärt.

Tatsächlich nagen die niedrigen Zinsen neben anderen Faktoren am Ergebnis der Bank. Der Gewinn vor Steuern ist im vergangenen Jahr nach vorläufigen Zahlen zwar um 5,7 Prozent auf knapp 230 Millionen Euro gestiegen. Aber der Ergebniszuwachs fällt deutlich kleiner aus als das Wachstum einzelner Geschäftsfelder. Als Begründung verweist die Vorstandssprecherin unter anderem auf etwa 8,7 Millionen Euro Strafzinsen, die HSBC Deutschland der Europäischen Bank für Kurzfristeinlagen habe zahlen müssen (auch wenn das Unternehmen sich das zu großen Teilen von Kunden zurückholt). Dazu kamen knapp acht Millionen Euro für die Bankenabgabe, mehr Ausgaben für Personal (auch externe Berater) und Compliance.

Das Plus beim Jahresüberschuss fiel übrigens mit 2,2 Prozent auf 155,5 Millionen Euro noch kleiner aus als der Anstieg des Vorsteuergewinns. Klagen will und kann von Schmettow trotzdem nicht. Die Eigenkapitalrendite ist zweistellig, die Kernkapitalquote betrug Ende 2016 rund 12,3 Prozent. Für das laufende Jahr erwartet sie bei allen politischen Risiken, die es derzeit gibt (US-Administration, mehrere Wahlen in Europa, Brexit), weiteres Wachstum für die Bank. Der Plan weist einen Erlösanstieg "im einstelligen Prozentbereich", einen leichten Anstieg des Vorsteuergewinns und "klare Marktanteilsgewinne im deutschen Bankenmarkt" aus. Die neuerliche Kampfansage an die Konkurrenz richtet sich auch auf das internationale Geschäft, wo das Bankhaus seinen britischen Großaktionär HSBC als starken Partner empfindet. Ein Beispiel, das von Schmettow für die Bedeutung von HSBC Deutschland heraushebt: "Wir waren die einzige deutsche Bank, die Bayer bei der Übernahme von Monsanto unterstützt hat."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort