Der Spitzenplatz von VW kommt nicht überraschend. Analysten hatten bereits damit gerechnet, dass die Wolfsburger Toyota beim Absatz überholen könnten. Auf dem deutschen Markt hat VW seinen Marktanteil bei den Pkw-Neuzulassungen im ersten Halbjahr auf 40 Prozent ausgebaut. Dagegen hatte der bisherige Weltmarktführer Toyota selbst niedrigere Verkaufszahlen erwartet. Grund ist eine schwächere Pkw-Nachfrage auf dem Heimatmarkt Japan und in Südostasien. Stark ist der Konzern auch in Nordamerika. Volkswagen versucht dort seit Jahren, sich aus seiner Nischenrolle zu befreien.

Stärker im Fokus des Marktes als die Absatzzahlen steht indes die Gewinnentwicklung - bei der Profitabilität hatte Toyota zuletzt immer die Nase vorn. Volkswagen gibt heute Einblick in seine Bilanz für das erste Halbjahr. Dann dürfte auch klar werden, in welche Richtung die Reise für den in den vergangenen Monaten von Machtkämpfen erschütterten Hersteller im wichtigen chinesischen Markt geht. Dort verkauft der deutsche Zwölf-Marken-Konzern mehr als ein Drittel aller Autos und fährt einen großen Teil seiner Gewinne ein. Zuletzt brachten die Wolfsburger in Fernost weniger Fahrzeuge an die Kunden, bekamen die Krise aber weniger stark zu spüren als die Konkurrenz. Viele Autohersteller leiden darunter, dass sich das jahrelang rasante Wachstum des chinesischen Marktes zuletzt stark abgekühlt hat. Toyota steht in China auch unter Druck. Nach Angaben von Insidern wollen die Japaner dort den Bau einer Fabrik für ihre Luxusmarke Lexus verschieben.