Tipps für Autofahrer Wie Sie trotz hoher Spritpreise (einigermaßen) günstig tanken

Düsseldorf · Für Benzin und Diesel müssen Autofahrer im Moment tief in die Tasche greifen. Das liegt auch am nahenden Winter. Mit einigen einfachen Tipps können Sie jedoch effektiv Geld sparen.

 Die Kraftstoffpreise steigen weiter. Umso wichtiger ist es, beim Tanken die richtige Strategie zu wählen.

Die Kraftstoffpreise steigen weiter. Umso wichtiger ist es, beim Tanken die richtige Strategie zu wählen.

Foto: dpa/Sven Hoppe

Wenn die Tanknadel in den roten Bereich rutscht, ist das aktuell für Autofahrer ein besonders unschöner Moment. Benzin- und Dieselpreise steigen stetig an. Für einen Liter Super E10 muss im Schnitt deutschlandweit 1,647 Euro gezahlt werden, teilt ein Sprecher des ADAC mit. Das sind 3,8 Cent mehr als noch vor einer Woche und 6,6 Cent mehr als vor 14 Tagen.

Damit erreicht der Benzinpreis nicht nur einen neuen Jahreshöchststand, sondern ist auch so teuer wie zuletzt im Jahr 2013. Die Kosten für den Liter Diesel steigen zur Zeit noch steiler an. Grund dafür sind sinkende Temperaturen: Die Nachfrage nach Heizöl ist jetzt im Herbst naturgemäß am größten, was sich auch an der Diesel-Zapfsäule bemerkbar macht.

Deswegen ist es aktuell besonders ratsam, als Autofahrer vor der Fahrt zur Zapfsäule einige Faustregeln zu beachten. Wir haben die wichtigsten Tipps kurz zusammengefasst.

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Der richtige Fahrstil Bis zu 20 Prozent Kraftstoff kann nach Angaben des ADAC alleine durch den eigenen Fahrstil eingespart werden. Grundsätzlich sollten Autofahrer schnell beschleunigen, bei einer Drehzahl von circa 2000 Umdrehungen pro Minute hochschalten und erst zurückschalten, wenn der Motor zu Brummen beginnt. Auf abruptes Abbremsen sollte verzichtet werden. Effektiver sei es hier, die Motorbremswirkung zu nutzen und das Fahrzeug bei eingelegtem Gang ausrollen zu lassen. Wer länger als 20 Sekunden etwa an einem Bahnübergang steht, sollte den Motor ausschalten, um nicht zusätzlichen Kraftstoff zu verbrauchen. Auch die Geschwindigkeit ist ein wichtiger Faktor. Mit jedem Stundenkilometer wächst der Luftwiderstand. Wer etwa 130 km/h fährt, braucht rund ein Viertel weniger Kraftstoff als ein Fahrer, der 180 km/h fährt, schätzt der Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer.

Immer den Überblick behalten Wer spontan tankt, verpasst im Zweifel die Chance auf ein besseres Angebot in seiner Nähe. Dank verschiedener Internetseiten und Apps ist der Preisvergleich dabei denkbar einfach geworden. Wie lohnenswert der kurze Blick auf eine Online-Übersicht für Autofahrer sein kann, zeigt ein Test. Im Umkreis von zehn Kilometern um das Düsseldorfer Zentrum variiert der Preis für einen Liter Super E10 je nach Tankstelle um ganze elf Cent.

Die Übersicht macht dabei noch einmal deutlich: Freie Tankstellen sind oft günstiger als die großen Marken wie Aral oder Esso. „In der Regel haben freie Tankstellen eine günstigere Kostenstruktur und verfolgen ein anderes Geschäftsmodell als große Markentankstellen“, sagt der ADAC-Sprecher.

Wer selbst Kraftstoffpreise vergleichen möchte, kann auf digitale Plattformen wie „clever-tanken.de“ und „mehr-tanken – clever sparen!“ zurückgreifen. Sie beziehen ihre Daten von der Markttransparenzstelle für Kraftstoffe des Bundeskartellamtes, an die Tankstellen seit 2013 sämtliche Preisänderungen melden müssen. In der Regel sind die Apps kostenlos, nicht jede funktioniert jedoch einwandfrei. Bei der Auswahl der passenden Informationsplattform sind die Rezensionen anderer Nutzer deswegen eine gute Entscheidungshilfe.

Auf das Timing kommt es an Dass die Preise für Benzin und Diesel über den Tag hinweg schwanken, ist kein Geheimnis. Was Autofahrern gelegentlich willkürlich erscheint, folgt jedoch einem gewissen Muster. So hat der ADAC ermittelt, dass sich die Fahrt zur Tankstelle besonders abends zwischen 18 und 19 Uhr sowie zwischen 20 und 22 Uhr lohnt. Das bestätigt auch das Kartellamt. Im Bundesdurchschnitt kostet ein Liter Super E5 demnach um acht Uhr morgens rund zehn Cent mehr als um 18 Uhr. Morgens sollte man deswegen nur in Ausnahmefällen zum Zapfhahn greifen. Nachts steigen die Kraftstoffpreise wieder an, da weniger Tankstellen geöffnet haben und es folglich weniger Konkurrenz gibt.

Runter von der Autobahn Die schnellste Route führt für gewöhnlich über die Autobahn. Doch wenn der Tank sich leert, sollte lieber die nächste Abfahrt genommen werden, denn die Spritpreise an Autobahntankstellen sind oft besonders hoch. Ein Grund dafür sei, dass bei Autobahntankstellen sehr viele wenig preissensible Kunden tanken, erklärt der ADAC-Sprecher.

Das schlägt sich deutlich in den Zahlen nieder: Während die Preise innerhalb von Düsseldorf für einen Liter Super E10 zwischen 1,57 Euro und 1,68 Euro variieren, bezahlt man an der Aral-Tankstelle Geismühle Ost, die etwa 18 Kilometer entfernt ist, für den Liter Benzin 1,88 Euro.

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