Duisburg ThyssenKrupp spart jetzt auch im Stahl-Management

Duisburg · ThyssenKrupp plant massive Einschnitte im Management der Stahlsparte. Der Bereichsvorstand soll von fünf auf vier Posten verkleinert werden. In der zweiten Führungsebene soll jede fünfte Führungskraft gehen. Das berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf Aufsichtsratskreise. Der Konzern wollte gestern nur bestätigen, dass die Führung des Unternehmens "optimiert" werde.

ThyssenKrupp-Chef Heinrich Hiesinger hat schon vor Monaten angekündigt, dass die Stahlsparte 500 Millionen Euro einsparen muss. Allein im europäischen Stahlgeschäft sollen 2000 der 27 600 Stellen gestrichen werden, 1000 davon nach Informationen unserer Zeitung in Duisburg. Weitere 1800 Mitarbeiter wechseln über Verkäufe voraussichtlich zu anderen Arbeitgebern. Im Arbeitnehmerlager hieß es gestern, es sei "gerecht", dass die Einsparungen jetzt auch das Management treffen sollten.

In Konzernkreisen wurde der "Wasserkopf" der Stahlsparte schon lange kritisiert. Gerade die europäische Stahlsparte hatte unter Hiesingers Vorgänger Ekkehard Schulz (Spitzname: "Mr. Stahl") große Freiheiten und Budgets. Das mittlere Management muss intern oft um Aufgaben kämpfen, weil es viele Überschneidungen bei den Zuständigkeiten gibt. Dem Vernehmen nach greifen zum Beispiel die "Autostahler" nur ungern auf die Ressourcen anderer Bereiche zurück.

Heute soll der Aufsichtsrat der Stahlsparte der Verschlankung der Führung zustimmen. Die Zustimmung gilt als sicher. Die neue Führungsstruktur soll bereits mit Beginn des neuen Geschäftsjahres Anfang Oktober greifen.

(RP)
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