Krefeld ThyssenKrupp nennt Edelstahlsparte jetzt "Inoxum"

Krefeld · Morgen endet ein wichtiges Kapitel deutscher Stahlgeschichte: ThyssenKrupp trennt sich von seiner Edelstahltochter "Stainless Global", deren Grundstein Krupp 1912 mit der Anmeldung eines Patentes für rostfreie Edelstähle gelegt hatte. Wie Stainless-Chef Clemens Iller gestern unserer Zeitung sagte, soll die Tochter ab morgen rechtlich eigenständig sein und in "Inoxum" umbenannt werden. Damit sind die letzten Vorbereitungen für den Verkauf der Edelstahl-Fabriken abgeschlossen. "Für unsere Mitarbeiter in den Werken und ihre vertragliche Situation ändert sich durch die Namensänderung nichts", sagte Iller.

"Stainless Global" beschäftigt weltweit 11 000 Mitarbeiter. 4200 davon arbeiten im Krefelder Edelstahlwerk, rund 350 in Düsseldorf-Benrath. "Inoxum steht für die künftig eigenständige Edelstahl-Holding. Traditionsreiche Namen wie Nirosta und VDM bleiben unberührt", sagte Iller, "wir schlagen ein neues Kapitel in unserer fast 100-jährigen Geschichte auf", so der Edelstahl-Chef weiter, "als Inoxum machen wir auch nach außen deutlich sichtbar, dass wir uns schrittweise von unserer bisherigen Mutter ThyssenKrupp abnabeln."

ThyssenKrupp-Chef Heinrich Hiesinger hatte im Mai den Verkauf von Töchtern mit einem Gesamtumsatz von zehn Milliarden Euro angekündigt, um die Kontrolle über 6,5 Milliarden Euro Konzernschulden zu bekommen. Größte Einheit auf der Verkaufsliste ist die Edelstahl-Sparte mit 5,9 Milliarden Euro Umsatz. Stainless Global hat in den vergangenen beiden Jahren Verluste von mehr als einer Milliarde Euro angehäuft und soll verkauft oder an die Börse gebracht werden.

(RP)
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