Technikmesse CES Ivanka Trump lobt deutsches Ausbildungssystem

Las Vegas · Der umstrittene Auftritt von Ivanka Trump auf der Technikmesse CES ging unspektakulär über die Bühne. Die „Beraterin des Weißen Hauses“ lobte die Arbeitsmarktpolitik ihres Vaters und fand freundliche Worte für das duale Ausbildungssystem in Deutschland.

  Ivanka Trump, Tochter von US-Präsident Trump, spricht auf der Technik-Messe CES.

Ivanka Trump, Tochter von US-Präsident Trump, spricht auf der Technik-Messe CES.

Foto: dpa/Christoph Dernbach

US-Präsidententochter Ivanka Trump hat die in Deutschland praktizierte betriebliche Ausbildung als Vorbild für eine notwendige Qualifizierung der Arbeitskräfte in den USA gelobt. Bei ihrem Auftritt auf der US-Technikmesse CES erinnerte Trump an einen Besuch im Siemens-Ausbildungszentrum in Berlin im April 2017. Die Ausbildung dort gelte als „Goldstandard“. „Das sind wahnsinnig erfolgreiche Programme“, sagte sie.

Es sei allerdings nicht einfach, ein solches System in den USA einzuführen. „Das ist nicht Teil der amerikanischen DNA außerhalb der Fertigkeitsberufe. Aber wir wollen das ändern und die Wirtschaft will das ändern.“

In dem Gespräch von Ivanka Trump mit dem Chef des Messeveranstalters CTA, Gary Shapiro, sollte es eigentlich um die Zukunft der Arbeit in einem digitalisierten Umfeld gehen. Die Tochter von US-Präsident Donald Trump verbrachte allerdings die meiste Zeit damit, die Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik ihres Vaters anzupreisen.

Am Rande ging sie dann auch auf die Herausforderungen im Arbeitsmarkt durch die technischen Veränderungen ein: „Die Verantwortlichen müssen darüber nachdenken, in ihre derzeitige Belegschaft zu investieren, damit sie diese Menschen in die Lage versetzen können, ihre Arbeit morgen mit neuartigen Geräten zu erledigen.“

Ivanka Trump setzte sich bei ihrem CES-Auftritt auch für eine Reform des Einwanderungsrechtes in den USA ein. Es sei nicht sinnvoll, Menschen aus dem Ausland an den amerikanischen Universitäten auszubilden und sie dann des Landes zu verweisen, wenn sie in der Lage seien, Betriebe zu gründen und Arbeitsplätze zu schaffen.

Der Termin mit Trump, die als „Beraterin des Weißen Hauses“ auftritt, hatte zuvor Debatten ausgelöst. So kritisierte die bekannte Branchenanalystin Carolina Milanesi, in der Industrie gebe es viele Frauen, die viel besser qualifiziert seien, über die Veränderungen der Arbeitswelt durch Technologie zu sprechen. Kritiker des US-Präsidenten und seiner Tochter hatten zuvor in Sozialen Netzwerken mit dem Hashtag #boycottces ihren Ärger über die Einladung geäußert. Im Vortragssaal der Technikmesse gab es aber keine Pfiffen oder andere Unmutsbekundungen. Der Auftritt der 38 Jahre alten Unternehmerin aus New York wurde von den Zuhörern mit freundlichem Beifall bedacht.

(zim/dpa)
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