Studie Elterngeld und Kita-Ausbau steigern Erwerbstätigkeit von Müttern

Berlin · Laut einer Studie führen Elterngeld und mehr Kitas zu mehr berufstätigen Müttern. Demnach steigt die Zahl um zehn bis 15 Prozentpunkte an.

 Der Kita-Ausbau steigert die Erwerbstätigkeit der Mütter (Symbolbild).

Der Kita-Ausbau steigert die Erwerbstätigkeit der Mütter (Symbolbild).

Foto: dpa/Christian Charisius

Elterngeld und Kita-Ausbau haben die Erwerbstätigkeit von Müttern ab dem zweiten Lebensjahr ihres Kindes in den vergangenen zehn Jahren erheblich gesteigert. Im zweiten Lebensjahr des Kindes erhöhte sich die Erwerbsbeteiligung der Mütter 2017 gegenüber 2006 um zehn Prozentpunkte, im dritten Lebensjahr sogar um 15 Prozentpunkte. Das geht aus einer noch unveröffentlichten Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor, die unserer Redaktion vorliegt.

Das staatliche Elterngeld wurde 2007 eingeführt. Es gleicht den Verdienstausfall von Müttern oder Vätern im ersten Jahr nach der Geburt aus. Zudem wurde seit den 2000-er Jahren das Angebot an Betreuungsmöglichkeiten für Kleinkinder deutlich ausgebaut, seit 2013 gibt es auch einen Rechtsanspruch der Eltern auf eine Betreuung für Kinder ab zwölf Monaten. Das Elterngeld beziehen vor allem Mütter. Väter, die das Elterngeld beziehen, beschränken sich dabei in großer Mehrheit auf die zwei „Vätermonate“, die der Staat zusätzlich nach einem Jahr gewährt.

Durch das Elterngeld ist die Erwerbstätigkeit der Mütter im ersten Lebensjahr des Kindes deutlich gesunken, wie die IW-Studie ebenfalls zeigt. Waren 2006 noch 22,5 Prozent aller Mütter im ersten Lebensjahr des Kindes berufstätig, waren es 2017 nur noch 9,2 Prozent. Dagegen wuchs der Anteil der erwerbstätigen Mütter im zweiten Lebensjahr von 34,6 Prozent im Jahr 2006 auf 44 Prozent 2017. Im dritten Lebensjahr waren 44,1 Prozent der Mütter im Jahr 2006 erwerbstätig, 2017 waren es dann 60,1 Prozent.

„Mit dem Elterngeld sollte einerseits ein finanziell gut abgesicherter Schonraum für die Familien im ersten Lebensjahr des Kindes geschaffen und andererseits eine frühe Rückkehr der Mütter in den Arbeitsmarkt gefördert werden. Dass dies tatsächlich erfolgreich war, zeigt die Entwicklung der Erwerbsbeteiligung von Müttern in den ersten Lebensjahren ihrer jüngsten Kinder“, sagte IW-Forscher Wido Geis-Thöne. Auch der Anteil der Vollzeit-arbeitenden Mütter sei 2017 deutlich höher als noch 2006 gewesen.

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