Historischer „Me Too“-Prozess: Berufungsgericht hebt Urteil gegen Harvey Weinstein auf
EILMELDUNG
Historischer „Me Too“-Prozess: Berufungsgericht hebt Urteil gegen Harvey Weinstein auf

Düsseldorf Streit um WestLB-Firmenkunden

Düsseldorf · Die Diskussion um den Zuschnitt der aus der jetzigen WestLB entstehenden Verbundbank geht weiter. Einen Tag nach der Drohung des Bankhauses HSBC Trinkaus, aus dem Bieterprozess für das Geschäft mit großen Firmenkunden auszusteigen, versuchte der nordrhein-westfälische Finanzminister Norbrt Walter-Borjans die Wogen zu glätten: "Interessensüberschneidungen zwischen den Kaufinteressenten der WestLB – einschließlich der Sparkassen – sind keine Überraschung . . . Am Ende kommt es darauf an, eine Abgrenzung zu finden, die zur größtmöglichen Summe der Teilverkäufe führt. Das liegt im Interesse aller Eigentümer, also auch der Sparkassen," erklärte Walter-Borjans.

Offensichtlich gehen die Vorstellungen über das, was in die Verbundbank gehört, und das, was aus der noch bestehenden WestLB privaten Investoren angeboten werden kann, auch mehrere Monate nach der Einigung über die Aufspaltung der ehemaligen Landesbank immer noch auseinander. Trinkaus will nach Informationen aus dem Umfeld der WestLB das Geschäft mit Firmenkunden ab 250 Millionen Euro aufwärts übernehmen, während Teile der Sparkassen offenbar die Ansicht vertreten, Firmenkunden mit einem Umsatz bis 350 Millionen Euro sollten nach der Aufspaltung von der Landesbank Helaba und den Sparkassen bedient werden.

Natürlich sind diese Grenzen nicht in Stein gemeißelt. Deshalb sei es nur natürlich, dass Diskussionen über einzelne Kundengruppen stattfänden, heißt es in Landesbanken-Kreisen. Offenbar sind die Meinungsverschiedenheiten über den Zuschnitt der Verbundbank aber so gravierend, dass HSBC Trinkaus als Bieter tatsächlich abspringen könnte.

Fest steht nach einer Eckpunktevereinbarung aus dem Juni dieses Jahres, dass die Verbundbank etwa 40 Milliarden bis 45 Milliarden Euro Bilanzsumme, eine Milliarde Euro Eigenkapital und 400 Mitarbeiter haben soll. Dieser Teil der alten WestLB soll bei der Helaba angedockt werden.

Die Landesbank hatte jüngst mitgeteilt, dass sie noch in diesem Jahr darüber entscheiden werde, ob sie die Verbundbank übernehmen wolle. Käme dieser Deal nicht zustande, müsste die Sparkassen-Organisation entsprechend einer Vereinbarung mit der EU-Kommission die Verbundbank allein auf die Beine stellen. Alles, was nicht in diese neue Bank geht oder verkauft wird, müsste in die "Bad Bank" EAA ausgelagert und über die Anstalt in den kommenden Jahren abgewickelt werden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort