Düsseldorf Streit um Kaffee-Kapseln beendet

Düsseldorf · Die Nestlé-Tochter Nestec zieht ihre Klage gegen Schweizer Nachahmer zurück.

Der Patentstreit um billigere Kapseln für Nespresso-Kaffeemaschinen ist beigelegt. "Die Klage ist zurückgenommen worden", sagte ein Sprecher des Düsseldorfer Landgerichts. Damit bleibt es bei der Eil-Entscheidung des Oberlandesgerichts vom Februar des vergangenen Jahres. Die billigeren Kapseln von Fremdherstellern dürfen vertrieben und mit dem Hinweis angepriesen werden, dass sie für Nespresso-Maschinen geeignet sind.

Die Nestlé-Tochter Nestec war gegen die Nachahmer vorgegangen. Beklagte waren zwei Schweizer Firmen, die ohne Lizenz billigere Kaffeekapseln für die Nespresso-Maschinen vertreiben. Die Düsseldorfer Richter hatten im Eilverfahren befunden, dass der Patentschutz die Verwendung von Fremdkapseln nicht umfasst. Die erfinderische Leistung spiegele sich in der Technik der Kaffeemaschinen wider, nicht in den Kapseln.

Der Markt ist lukrativ und heiß umkämpft. Die Kapseln sind wesentlich teurer als loser Kaffee und hinterlassen wesentlich mehr Müll. Die Discounter Lidl und Aldi mischen mit eigenen Systemen mit. Die Firma Ethical Coffee Company, gegen die der Lebensmittelkonzern Nestlé vergeblich vor Gericht gezogen war, wirbt mit biologisch abbaubaren Kapseln.

Unter der Marke Nespresso waren die Gebrauchsartikel dank aufwendiger Werbung mit dem amerikanischen Hollywood-Star George Clooney und edler Aluminium-Hüllen zum Status-Symbol aufgewertet worden. Das lässt man sich allerdings teuer bezahlen: Eine Nespresso-Kapsel kostet mindestens 35 Cent. Bei etwa sechs Gramm Kaffee je Kapsel ergibt das einen Kilopreis von an die 60 Euro. Das ist rund sechs Mal so teuer wie Kaffee ohne Kapseln.

(dpa)
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