Düsseldorfer Bankhaus Streit um Abfindungen bei HSBC Deutschland

Düsseldorf · Etwa 600 Stellen sollen bei der deutschen Tochter des britischen Bankhauses gestrichen werden. Doch über die Modalitäten gibt es einen Konflikt zwischen Unternehmensführung und Betriebsrat.

          

         

Foto: HSBC

Im Zusammenhang mit dem geplanten Stellenabbau beim Bankhaus HSBC Deutschland streiten Unternehmensführung und Betriebsrat offenbar um die Höhe der Abfindungen. Wie aus dem Umfeld der Bank verlautete, soll jetzt ein Mediator eingeschaltet werden, der schlichten soll. Über die Auseinandersetzung hatte zunächst das Finanzportal Finanz-Szene.de berichtet. „Wir müssen Sie heute darüber informieren, dass die Gespräche mit dem Betriebsrat über die Einigung zum Interessenausgleich und Sozialplan gescheitert sind“, wird dort aus einem Schreiben des Managements an die Belegschaft zitiert.

Offensichtlich hält der Betriebsrat angesichts der Tatsache, dass die Bank immer noch gut verdient, höhere Abfindungen für die Beschäftigten für angemessen. Vor zwei Jahren hatte das Unternehmen angekündigt, dass im Zuge eines Umbauprogramms bis Ende 2022 Stellen wegfallen sollten, und diese Pläne im vergangenen Jahr noch einmal verschärft. Dem Vernehmen nach sollen etwa 600 der insgesamt knapp 3000 Vollzeitstellen gestrichen werden. Damit fällt also etwa jeder fünfte Arbeitsplatz bei HSBC Deutschland weg. Betriebsbedingte Kündigungen waren dabei nicht ausgeschlossen worden; allerdings sollen unter anderem über Abfindungen Beschäftigte dazu gebracht werden, die Bank freiwillig zu verlassen. Knapp 200 Personen haben das dem Vernehmen nach bereits getan, bei einem Teil der restlichen 400 Mitarbeiter steht die Einigung schon, obwohl der Arbeitsvertrag noch läuft.

Bei dem Versuch, sich zu einigen, kann nun jede Seite mehrere Mediatoren vorschlagen, mit deren Hilfe es gelingen soll, den Streit zu schlichten. Sonst müsste ein Richter am Amtsgericht entscheiden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort