Neue Streiks Eurowings und Condor fürchten Flugverspätungen
Düsseldorf · Neue Streiks sind unter anderem in Frankreich angekündigt – doch die Auswirkungen werden auch andernorts zu spüren sein.
Ein für Ende der Woche angekündigter neuer Streik der Fluglotsen in Südfrankreich macht Deutschlands Ferienflieger nervös, weil auch Flüge nach Spanien, Portugal und Nordafrika betroffen sind. So erklärt Condor-Chef Ralf Teckentrup: „Ich habe Verständnis für Arbeitnehmerrechte, aber die Fluglotsenstreiks im europäischen Ausland, insbesondere Frankreich, erreichen eine Häufigkeit, die für Luftverkehrsunternehmen und Verbraucher schon lange nicht mehr akzeptabel sind. Das muss aufhören.“ Unter den Auswirkungen eines Streik in der Luftfahrt litten vor allem Urlauber und Familien, die lange auf ihre Reisen gespart hätten.
Der Flughafen Düsseldorf bestätigt den Ernst der Lage. Im Mai gab es 313 Nachtlandungen am Airport. Das waren so viele wie nie im Mai. Streiks hatten die Hälfte dieser nicht gewollten Landungen nach 23 Uhr provoziert, so der Airport.
Auch Eurowings ist als Marktführer in NRW alarmiert. Streikende Fluglotsen und viele Gewitter hätten in den vergangenen Wochen zu sehr vielen Verspätungen geführt, gab Eurowings-Chef Thorsten Dirks zu. Häufig würden Jets ausfallen, wenn sie von einem Blitz getroffen werden. „Wir haben aktuell drei Blitzeinschläge auf dem Boden bei Flugzeugen pro Woche. Die fallen natürlich erst einmal bis zu 16 Stunden aus, weil sie vor dem Start gecheckt werden müssen.“
Dirks räumte ein, dass Eurowings immer noch zu wenige Reserven hat, um bei Problemen schnell reagieren zu können, nachdem man die Flotte in drei Jahren auf 185 Flugzeuge fast verdoppelte. „Irgendwann sind Reserven einfach aufgebraucht.“
Weiterhin kritisch bewertet er die langen Wartezeiten bei den Passagierkontrollen an den Flughäfen Frankfurt und Düsseldorf: „Wir haben die Probleme etwas entschärft, aber wir sind noch lange nicht da, wo wir hin wollen.“