Ruhiger Handel Steigender Euro schickt DAX in den Keller
Frankfurt/Main (rpo). Es war ein zumeist freundlicher Verlauf an der Börse. Doch eine spürbare Erholung des Euro am Donnerstagabend hat den deutschen Aktienindex DAX im Minus schließen lassen.
Das Börsenbarometer verlor zu Christi Himmelfahrt 0,44 Prozent auf 2906,71 Punkte, nachdem der Euro im Devisenhandel wieder über die Marke von 1,19 Dollar geklettert war. Während der MDAX um 0,75 Prozent auf 3371,27 Zähler zulegte, behauptete sich der TecDAX bei 394,62 Punkten.
Der Handel sei feiertagsbedingt sehr ruhig verlaufen, sagte ein Händler einer Frankfurter Bank. Obwohl die Umsätze mit der Eröffnung der US-Börsen am Nachmittag etwas angezogen hätten, blieb das Handelsvolumen um fast zwei Drittel unter dem des Vortages. Bei wenigen Unternehmensnachrichten hätten so bereits kleinere Aufträge ausgereicht, die Kurse kräftig zu bewegen, fügte er hinzu. Die Deutsche Börse bekräftigte unterdessen ihr Festhalten am Feiertagshandel.
Am Abend erholte sich der Euro am Devisenmarkt
Am Abend erholte sich der Euro am Devisenmarkt wieder bis auf 1,1905 Dollar und schickte damit die Aktienkurse dies und jenseits des Atlantik in den Keller. Nachdem robuste Konjunkturzahlen zuvor für Kursgewinne an der Wall Street gesorgt hatten, verlor der Dow Jones am Abend 0,46 Prozent auf 8753 Punkte. Der Index der elektronischen Handelsbörse NASDAQ wurde nach festem Verlauf zuletzt 0,9 Prozent über dem Vortag mit 1578 Punkten notiert. Gut behauptet ging der EuroSTOXX 50 mit 2311 Punkten aus dem Handel.
Vor den am Montag erwarteten Quartalszahlen der Münchener Rückversicherung zogen die Titel um 3,2 Prozent auf 87,66 Euro an. Unter den zumeist festen Finanzwerten stachen Commerzbank-Papiere mit einem Plus von 2,68 Prozent auf 9,20 Euro hervor. Hier setzten die Investoren offenbar auf eine Konjunkturerholung, die auf die Banken besonders kurssteigernd wirken könne, hieß es im Handel. Auf der Verliererseite fand sich mit dem Finanzdienstleister MLP bei einem Minus von 1,10 Prozent auf 10,77 Euro allerdings auch ein Finanzwert.
Post-Aktien bauten ihren Vorsprung aus
Die Post-Aktien bauten ihren Vorsprung auf dem Kurszettel aus und schlossen 2,26 Prozent fester mit 12,67 Euro. Einzelne Anleger orderten die zuletzt schwer gebeutelte Post-Aktie auf diesem Niveau, weil der Kurs ihnen preisgünstig erscheint, berichteten Händler.
Nach kräftigen Vortagsgewinnen gaben TUI-Titel 2,06 Prozent auf 10,95 Euro nach. "TUI sind unter Abgabedruck geraten, nachdem eine Investmentbank das Kursziel von 18,80 auf 8 Euro gesenkt hatte" sagte ein Händler in Frankfurt. Der Irakkrieg und die anhaltende Tourismusflaute hatten in der Quartalsbilanz des weltgrößten Touristikkonzerns Spuren hinterlassen.
Auch Kontron-Aktien verloren im TecDAX einen Teil ihrer Vortagsgewinne. Der Anbieter von Minicomputern sah seinen Kurs um 2,89 Prozent auf 3,69 Euro sinken. Jenoptik zogen zugleich um 3,06 Prozent auf 10,44 Euro an.
Am Rentenmarkt sank der REX
Am Rentenmarkt sank der REX um 0,02 Prozent auf 120,17 Punkte. Der Bund Future stieg um 0,55 Prozent auf 118,11 Zähler. Die Umlaufrendite wurde von der Bundesbank feiertagsbedingt nicht übermittelt. Sie war am Mittwoch auf 3,49 Prozent gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Euro-Referenzwert bei 1,1756 (Mittwoch: 1,1738) Dollar geringfügig höher fest als am Tag zuvor. Der Dollar kostete damit 0,8506 (0,8519) Euro.
