Ehemaliger CDU-Bundestagsabgeordneter Steffen Kampeter ist der neue Mann an der BDA-Spitze

Berlin · Nach 20 Jahren hat der Arbeitgeberverband BDA einen neuen Hauptgeschäftsführer. Der langjährige CDU-Politiker Steffen Kampeter hat Reinhard Göhner abgelöst, der mit 63 Jahren geht.

 Steffen Kampeter (CDU) war Parlamentarischer Staatssekretaer beim Bundesminister der Finanzen.

Steffen Kampeter (CDU) war Parlamentarischer Staatssekretaer beim Bundesminister der Finanzen.

Foto: Axel Schmidt

Personalwechsel an einer Schlüsselstelle im deutschen Verbandslobbyismus: Steffen Kampeter ist neuer Hauptgeschäftsführer bei der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA).
Der ehemalige Finanzstaatssekretär und CDU-Bundestagsabgeordnete übernahm am Mittwochabend in Berlin den einflussreichen Posten von Reinhard Göhner. Der 63-Jährige hat das Amt nach fast 20 Jahren auf eigenen Wunsch aufgegeben.

BDA-Präsident Ingo Kramer würdigte Göhner in seiner Abschiedsrede als "arbeits- und tarifrechtliche Institution", die weit über alle Parteigrenzen hinweg als Ratgeber geschätzt werde. Gleichzeitig lobte er Göhners Nachfolger Kampeter als "höchst kompetente und erfahrene Führungspersönlichkeit".

Die BDA vertritt die Interessen der Unternehmen im Bereich der Sozialpolitik. Immer wieder gelingt es dem Verband, zentrale Weichenstellungen im Sinn der Arbeitgeber zu beeinflussen. Ferner hat er klar definierte Aufgaben an der Seite der Gewerkschaften. So spielte Göhner als Mitglied der Mindestlohnkommission zuletzt eine entscheidende Rolle bei der Neufestlegung der Lohnuntergrenze auf 8,84 Euro.

Vor der Amtsübergabe war die BDA-Spitze noch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zusammengekommen. Sowohl Merkel als auch Kramer zeigten sich nach dem Gespräch überzeugt, dass das "Brexit"-Votum keine schwerwiegenden Nachteile für die deutsche Wirtschaft bringen werde. Sie glaube, dass die Unsicherheiten "sich in Grenzen halten", sagte Merkel. Kramer betonte, die Beeinträchtigungen für Deutschland und die EU seien deutlich geringer als für Großbritannien.

EU-Kommissar Günther Oettinger, der zur Amtsübergabe nach Berlin gekommen war, hob die Bedeutung der EU für Europa hervor: "Wir haben Frieden und nicht nur die S-Klasse exportiert."

(dpa/jeku)
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