Düsseldorf Statistikamt: Inflation steigt Ende 2016 auf 1,7 Prozent

Düsseldorf · Um die Entwicklung der Inflation in Deutschland nachzuvollziehen, packen die Experten beim Statistischen Bundesamt in Wiesbaden alle fünf Jahre einen virtuellen Einkaufskorb und vergleichen dann Monat für Monat dessen Preise. Zugegebenermaßen müsste das in der Realität ein recht großer Korb sein, schließlich enthält er neben Nahrungsmitteln wie Fleisch, Obst und Gemüse unter anderem Kleidung, Möbel, Pflegeprodukte, Kraftstoffe, Smartphones und Computer und gar nicht so leicht Einpackbares wie Pauschalreisen und andere Dienstleistungen.

Dieser bunte Warenkorb hat sich im vergangenen Jahr nach Angaben der Statistiker um gerade einmal 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert verteuert - aus Sicht der Europäischen Zentralbank in Frankfurt gilt Preisstabilität, wenn die Inflation bei unter, aber nahe zwei Prozent liegt.

Vor allem zu Beginn 2016 waren die Energiepreise in den Keller gerauscht (5,4 Prozent niedriger als 2015) und hatten so Preissteigerungen in anderen Warengruppen ausgeglichen. Vor allem das Heizöl (Rückgang um 16,9 Prozent), Benzin und Diesel (minus 7,3 Prozent), aber auch Gas (minus drei Prozent) und Fernwärme (minus 8,5 Prozent) waren deutlich günstiger. Rechnet man diesen Effekt heraus, hätte die Inflation mit 1,2 Prozent deutlich höher gelegen.

Inzwischen hat sich die Entwicklung allerdings gedreht, die Zeiten der günstigen Energie sind vorbei. Schon zum Ende des vergangenen Jahres stiegen die Verbraucherpreise mit 1,7 Prozent gegenüber dem Dezember 2015 deutlich. Haupttreiber: die Energiepreise. Sie schlugen mit einem Plus von 2,5 Prozent zu Buche. Das Heizöl legte um 21,9 Prozent zu, an den Tankstellen mussten die Autofahrer sechs Prozent mehr als noch im Vorjahr bezahlen.

(maxi)
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