Fördergeschäft NRW-Bank wächst 2020 deutlich

Düsseldorf · Auch Corona-Milliardenhilfen sorgen für ein starkes Plus im Fördergeschäft des Düsseldorfer Instituts. Doch das ist nicht der einzige Grund für den starken Anstieg im vergangenen Jahr.

 Die Wohnraumförderung der NRW-Bank wuchs um 42 Prozent.

Die Wohnraumförderung der NRW-Bank wuchs um 42 Prozent.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Die landeseigene Förderbank NRW-Bank hat im abgelaufenen Jahr erwartungsgemäß ihr Geschäft deutlich ausgebaut. Erwartungsgemäß deshalb, weil im Rahmen der 17 Milliarden Euro Fördermittel, die gewährt wurden, etwa 3,9 Milliarden Euro Corona-Hilfen waren, die es 2019 noch nicht gegeben hat, davon 3,5 Milliarden Euro, die das Institut als Bundeshilfen durchleitete. Aber auch ohne die finanziellen Folgen der Pandemie wäre die Bank im abgelaufenen Jahr deutlich gewachsen. Zieht man die Corona-Maßnahmen nämlich ab, bleiben immer noch mehr als 13 Milliarden Euro Fördergeschäft übrig, etwa 30 Prozent mehr als im Vorjahr.

Hinter den nackten Zahlen steckt ein Jahr, das es auch für die Förderbank in sich hatte. Die Zahl der Beratungen sei um knapp die Hälfte gewachsen, sagte der Vorstandsvorsitzende Eckhard Forst bei der Vorlage der Bilanz. Der Beratungsbedarf sei enorm gewesen. „Das war eine Schocksituation auch für die Unternehmen“, so Forst.

Um zu verdeutlichen, wie gewaltig der Andrang war, bemühte der Bankchef die Ereignisse vom 25. März des vergangenen Jahres: „An dem Tag ging bei uns alle 15 Sekunden ein Anruf ein.“ Forst erhofft eine schnelle Wende zum Besseren auch für die Unternehmen: „Unsere Aufgabe für 2021 ist es, gemeinsam mit dem Land dafür zu sorgen, dass der Wirtschaftsaufschwung nach Ende des Lockdowns gelingt und angeschlagene Unternehmen wieder gesund werden.“

Abseits des coronabedingten Geschäfts ist die Bank auch in anderen Bereichen deutlich gewachsen. Die Wohnraumförderung ist um 42 Prozent ausgebaut worden. Im Förderfeld Infrastruktur/Kommunen stieg das Neuzusagevolumen sogar um 55 Prozent auf 7,6 Milliarden Euro. Die dicksten Brocken hier waren insgesamt 350 Millionen Euro für die nordrhein-westfälischen Flughäfen in Düsseldorf und Köln-Bonn.

Dazu kommen unter anderem Mittel für das Programm „NRW-Bank – Gute Schule 2020“. Ein Programm über insgesamt zwei Milliarden Euro, die von 2017 bis zum Ende des vergangenen Jahres plangemäß abgerufen wurden, wie NRW-Bank-Vorstand Michael Stölting sagte. Das Geld fließt in die nordrhein-westfälische Schulinfrastruktur, vor allem in die Sanierung, Modernisierung und Digitalisierung der Schulen des Landes. Da die Städte und Gemeinden aber vier Jahre Zeit haben, bis sie festlegen, wie viel Geld für welche Maßnahme ausgegeben werden soll, sagt der Abruf der Mittel noch nichts verlässlich über die Verwendung aller Gelder aus.

Bei den Fintechs hat die NRW-Bank eine weitere Allianz geschmiedet. Neuester Kooperationspartner ist die Kreditvermittlungsplattform Europace.

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