Köln Staatsanwälte ermitteln gegen Oppenheim-Kunden

Köln · Das Kölner Bankhaus Sal. Oppenheim hat indirekt eigene Kunden und eigene Mitarbeiter gegenüber der Staatsanwaltschaft angeschwärzt. Das geht aus den Umständen von Hausdurchsuchungen in 28 Büros und Wohnungen hervor, über die die "Süddeutsche Zeitung" gestern zuerst berichtete.

Laut eigener Erklärung hat Oppenheim eine Anwaltskanzlei prüfen lassen, ob das Bankhaus und seine Kunden an bestimmten fragwürdigen Fondsgeschäften über Luxemburg beteiligt waren. Es gehe um mehrere "schwerreiche Familien" berichten Kenner des Vorganges. Die Kunden sollen von Steuervorteilen profitiert haben, die ihnen möglicherweise nicht zustanden. Ins Visier der Fahnder sind auch 14 jetzige und frühere Mitarbeiter von Sal. Oppenheim geraten, die die Fonds verkauft oder betreut haben.

Sal. Oppenheim erklärt, die Vorgänge hätten nichts mit dem seit zwei Jahren dauernden Untreue-Prozess gegen die frühere Bankenführung zu tun. Bei den jetzigen Ermittlungen werde das Bankhaus umfassend kooperieren.

Zur Ehrenrettung des Bankhauses und der Kunden muss ergänzt werden, dass nicht ganz klar ist, ob sich Kunden und Bankmitarbeiter wirklich strafbar gemacht haben. Es geht darum, dass beim "Fondsprivileg" Gewinne mancher Fonds erst steuerpflichtig werden, wenn der Anleger aussteigt. Nun scheint es so zu sein, dass die reichen Anleger die Anlagestrategie ihrer Fonds selber mitentschieden - dann war das Steuerprivileg nicht anwendbar.

(rky)
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