Preise an der Zapfsäule In welchen Großstädten Tanken am günstigsten ist

Nürnberg · Insgesamt sinken die Preise für Kraftstoffe. Warum zuletzt insbesondere der Dieselpreis gefallen ist, wie sich die Spritpreise im April entwickeln könnten und wann es an der Zapfsäule am günstigsten ist.

 Diesel war im März wieder günstiger als Benzin. Insgesamt aber sind die Preise beider Kraftstoffsorten im Vorjahresvergleich deutlich gesunken.

Diesel war im März wieder günstiger als Benzin. Insgesamt aber sind die Preise beider Kraftstoffsorten im Vorjahresvergleich deutlich gesunken.

Foto: dpa/Sven Hoppe

Zum ersten Mal seit neun Monaten ist Diesel wieder günstiger als Benzin. Laut einer Auswertung von „Clever Tanken“ kostete der Liter Diesel im März im bundesweiten Schnitt rund 1,72 Euro. Im Februar waren es noch rund vier Cent mehr. Leicht verteuert hat sich hingegen der Liter Super E10, der mit rund 1,76 Euro knapp einen Cent über dem Februar-Wert liegt. Trotz des leichten Preisanstiegs beim Benzin gingen die Preise beider Kraftstoffsorten insgesamt zurück, wie der Verbraucherdienst mitteilt.

„Rund ein Jahr nach ihrem drastischen Anstieg zu Beginn des Ukraine-Krieges haben sich die Spritpreise teilweise wieder normalisiert“, sagt Steffen Bock, Gründer und Geschäftsführer von „Clever Tanken“. Beim Dieselpreise komme noch hinzu dass der relativ milde Winter die Heizölnachfrage und damit auch die Preise an den Tankstellen senke.

Bezogen auf die 20 größten deutschen Städte ist der Treibstoff in Bonn am günstigsten. Rund 1,72 Euro kostete der Liter E10 hier im Monatsschnitt, knapp 1,67 Euro fielen für den Liter Diesel an. Auf Rang zwei folgt Bochum mit knapp 1,73 Euro (Benzin) und 1,68 Euro (Diesel). Am teuersten ist E10 hingegen in Hamburg gewesen, wo der Liter im März im Schnitt 1,80 Euro kostete. In Nürnberg mussten Autofahrer für den Liter Diesel am tiefsten in die Tasche greifen. Er kostete hier 1,78 Euro.

Wie sich die Preise im April entwickeln würden, hänge maßgeblich von der US-Notenbank Fed ab. Sie hatte den Leitzins zuletzt angehoben. „Sollte die Fed im April die Zinsschraube erneut anziehen, könnten die Kraftstoffpreise weiter fallen“, sagt Steffen Bock. Für steigende Preise spreche hingegen die mittlerweile wieder abgeflaute Bankenkrise. „Auch der Urlaubsreiseverkehr in den Osterferien könnte hierzulande die Spritpreise nach oben treiben“, sagt Block.

Ein Grund für die zuletzt gesunkenen Spritpreise: Im März hatte der Dollarkurs von steigenden Zinserwartungen profitiert. Weil Rohöl zumeist in US-Dollar gehandelt wird, verteuert sich bei dessen Kursanstieg der Rohöleinkauf für Interessenten aus anderen Währungsräumen. Die Folge: Die Nachfrage geht zurück. Das wiederum drückt den Rohölpreis und damit auch die Preise an den Zapfsäulen. Zudem führten Turbulenzen im US-Bankensektor und der Kurssturz der Credit Suisse dazu, dass die Erdölpreise Mitte März auf den tiefsten Stand seit Ende 2021 fielen.

Der bisher teuerste Tankmonat seit Beginn der regelmäßigen Aufzeichnungen von „Clever Tanken“ sei der März 2022 gewesen. Damals hatte der Liter Super E10 rund 31 Cent mehr und der Liter Diesel sogar rund 42 Cent mehr gekostet als zuletzt. Mit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im Februar 2022 war die Nachfrage nach Heizöl stark angestiegen und selbst in den Sommermonaten 2022 ungewöhnlich hoch geblieben.

Dabei schwankten die Preise an den Tankstellen über den Tag hinweg erheblich. „Teilweise kommt es an ein und derselben Tankstelle zu Unterschieden von bis zu 15 Cent pro Tag. Beim Vergleich aller Tankstellen einer Stadt sind innerhalb von 24 Stunden auch schon mal bis zu 22 Cent drin.“ Günstige Tankzeiten seien laut „Clever Tanken“ häufig zwischen 8 und 10 Uhr, 12 und 13 Uhr sowie 20 und 22 Uhr.

(grz)
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