Düsseldorf Spitzenlöhne bei Bad Bank der WestLB

Düsseldorf · Jeder der drei Vorstände verdient etwa eine halbe Million Euro pro Jahr.

 Die Erste Abwicklungsanstalt sitzt in Düsseldorf.

Die Erste Abwicklungsanstalt sitzt in Düsseldorf.

Foto: end

Die Erste Abwicklungsanstalt (EAA), die als so genannte Bad Bank die vergifteten Wertpapiere der ehemaligen WestLB abwickelt, hat einen dritten Vorstand: Horst Küpker (51) trat in dieser Woche sein Amt an und ergänzt den bisher zweiköpfigen Vorstand von Matthias Wargers und Markus Bolder.

Die Personalie, die von der EAA mit der Übernahme eines weiteren Paketes von Risikopapieren im Marktwert von 52 Milliarden Euro begründet wird, heizt die Diskussion um die angeblich zu hohen Gehälter bei der Bad Bank zusätzlich an. Laut der EAA-Sprecherin liegt das Salär des neuen Vorstandes "in etwa auf der Höhe der anderen beiden Vorstände". Für den bisher zweiköpfigen Vorstand weist der jüngste Geschäftsbericht ein Jahresgehalt von gut einer Million Euro aus. Die Bundesregierung schreibt für staatlich unterstützte Banken wie die EAA eine Gehaltsobergrenze von 500 000 Euro pro Vorstand vor. Daraus folgt: Jeder der drei EAA-Vorstände verdient etwa eine halbe Million Euro pro Jahr.

Landespolitiker kritisierten gestern, dass die staatlich unterstützte EAA generell zu hohe Gehälter zahle. Sie nannten unter Bezug auf den Geschäftsbericht ein angebliches Durschnittsgehalt von 155 000 Euro, das deutlich höher sei als in der Branche üblich (DZ-Bank: 50 800 Euro, Commerzbank 71 800 Euro, Deutsche Bank: 130 000 Euro).

Die EAA-Sprecherin wies die Zahlen als falsch zurück. Die 110 Mitarbeiter der EAA verursachen demnach pro Kopf im Schnitt Personalkosten in Höhe von 139 000 Euro – inklusive der Zahlungen des Arbeitgebers an die Sozialkassen. Das ist im Vergleich noch immer hoch. Die Sprecherin nannte die EAA aber "nicht vergleichbar" mit üblichen Banken. "Wir haben kein Kundengeschäft. Dort arbeiten in der Regel schlechter bezahlte Mitarbeiter, die den Gehaltsdurchschnitt drücken." Die Mitarbeiter der EAA seien dagegen fast ausnahmslos mit den Mitarbeitern der ersten drei Führungsebenen anderer Banken vergleichbar, so die Sprecherin.

(RP)
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